nTLDs

Leise rieseln .hot, .live und .sas zu ihren Registries

In den Alpen rieseln die ersten Schneeflocken, in der Welt der Domain-Namen die Registries: zahlreiche neue Top Level Domains haben in den vergangene Tagen ihre künftige Verwalterin gefunden. Wir stellen Ihnen einige näher vor.

Mindestens bis weit in das Jahr 2015 hinein dauert die »auction of last resort«, mit der die Internet-Verwaltung eine Registry für all jene Endungen finden will, für die es mehr als einen Bewerber gibt. Das dauert einigen Bewerbern aber zu lange, weshalb sie versuchen, teils im Rahmen einer privaten Auktion, teils in sonstigen Absprachen (»Du bekommst .TLD, wenn ich dafür .TLD bekomme«) eine gütliche Einigung zu finden; Details wie zum Beispiel die Höhe gezahlter Gelder bleiben dann häufig geheim. Zu einer solchen Lösung ohne ICANN haben offenbar Amazon EU S.à r.l., die Donuts-Tochter Auburn Hill LLC und dotHot LLC gegriffen, die sich sämtlich um .hot beworben haben. Künftige Registry wird hier Amazon sein, die beiden Konkurrenten haben ihre Bewerbung bereits freiwillig zurückgezogen – in dieser Phase des Verfahrens ein klarer Hinweis auf eine gütliche Einigung. Was Amazon mit .hot anstellen will, ist jedoch noch unklar; die Bewerbungsunterlagen lassen praktisch jede Nutzung möglich erscheinen.

Während Donuts Inc. bei .hot noch leer ausging, hat man bei einer anderen Endung einen großen Sieg errungen: obwohl bei .live mit der Microsoft Corporation sowie der Google-Tochter Charleston Road Registry Inc. die Champions League der IT-Unternehmen ihren Hut ebenfalls in den Ring geworfen hatten, hat sich die Donuts-Tochter Half Woods LLC den Zuschlag gesichert; auch hier werden die beiden Konkurrenten in der ICANN-Datenbank mit dem Status »Withdrawn« geführt. Doch auch .hot-Gewinner Amazon muss erfahren, dass man nicht jede gewünschte Endung bekommen kann: aus dem Bewerberkreis um .cloud mit Dot GLOBAL AS, ARUBA S.p.A., Dash Cedar LLC, der Google-Tochter Charleston Road Registry Inc., Top Level Domain Holdings Limited und Symantec Corporation ging etwas überraschend die italienische ARUBA S.p.A. als Sieger hervor. Allerdings steht dieses Ergebnis noch unter Vorbehalt, da Top Level Domain Holdings Limited im Gegensatz zu allen anderen Mitbewerbern die Bewerbung noch nicht offiziell zurückgezogen hat. Dass sich ein italienischer Provider, der bisher nicht in den Top100 der Cloud-Anbieter gelistet wird, gegen solch zahlreiche und namhafte Konkurrenz durchgesetzt hat, lässt darauf schließen, dass nicht nur mit Erdnüssen gehandelt wurde.

Spannung versprach der Wettstreit zwischen der skandinavischen Airline SAS AB und der Research IP LLC um .sas. Letztere ist eine Tochtergesellschaft des weltweit operierenden Softwarehauses SAS Institute, so dass sich beide auf ein Markenrecht beziehen konnten. Was letztlich den Ausschlag dafür gegeben hat, dass das Softwarehaus den Zuschlag erhalten hat, bleibt leider wieder offen; möglicherweise hat man sich auf ein Domain-Sharing-Modell geeinigt, wie es bei kaefer.de auf Ebene der Second Level Domain praktiziert wird. Zum Schluss kommen wir nochmals auf Donuts zurück: wiederum über Tochtergesellschaften hat man sich den Betrieb von .chat, .style, .tennis sowie .bingo gesichert. Wann all diese Endungen mit der Registrierungen beginnen, steht noch nicht fest; Interessierte finden jedoch in der Sunrise-Datenbank des Trademark Clearinghouse zumindest einen Hinweis auf den Beginn der Sunrise-Phasen, die dem regulären Registrierungsbeginn vorgeschaltet ist.

Trademark Clearinghouse-Anmeldungen und nTLD-Bestellungen können Sie beim starnberger Domainspezialisten united-domains, zu dessen Projekten domain-recht.de zählt, vornehmen.

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