Die türkische Asia Green IT System Bilgisayar San. ve Tic. Ltd. Sti. (AGIT), Bewerberin um die beiden neuen Top Level Domains .islam und .halal, sollte sich keine Hoffnung auf eine rasche Entscheidung machen.
Das legt zumindest ein Schreiben der Kanzlei Jones Day im Auftrag von ICANN nahe. Zwar konnte sich AGIT in einem IRP-Verfahren rechtskräftig gegen ICANN durchsetzen. ICANN sieht sich dennoch nicht verpflichtet, beide Bewerbungen nun durchzuwinken oder Gespräche über die Einführung aufzunehmen. Es liege jetzt vielmehr in den Händen des Board Accountability Mechanisms Committee (BAMC), unter Berücksichtigung einer gespaltenen Meinung des Regierungsbeirats Governmental Advisory Committee (GAC) eine Empfehlung zu erarbeiten, ob beide Bewerbungen fortgeführt werden sollen. Anders als im Falle von .amazon gäbe es auch keine Empfehlung des GAC, Gespräche mit betroffenen Ländern aufzunehmen. Vor allem .islam gilt als politisch heikel; so muss sich AGIT immer wieder anhören, die muslimische Gemeinschaft nicht zu repräsentieren. Zudem würden innerhalb des Islams verschiedene Schulen existieren, die völlig gegensätzliche Meinungen und Standpunkte vertreten können, was wiederum zu Konflikten führen könnte.