Der Willen der Internet-Verwaltung ICANN, im Streit um die Einführung der neuen Top Level Domain .amazon zwischen der Amazon EU S.à.r.l. und der Amazon Cooperation Treaty Organization (ACTO) zu vermitteln, hat durchaus Grenzen.
Anlässlich einer Sitzung vom 16. Januar 2019 beschloss das Board of Directors, spätestens beim Meeting in Kobe, das vom 09. bis 14. März 2019 im japanischen Kobe stattfindet, eine eigene Entscheidung zu treffen. Bis dahin haben Amazon und ACTO Zeit, mit Hilfe von ICANN eine gütliche Vereinbarung zu schließen. Damit reagiert die Internet-Verwaltung auf Proteste der ACTO-Staaten, den »Will Not Proceed«-Status der Bewerbung zu ändern; die acht Staaten deuten dies als Hinweis, dass eine Delegierung von .amazon unmittelbar bevorstehen könnte. Einer solchen Interpretation widerspricht ICANN jedoch ausdrücklich. Selbst wenn sich ICANN für eine Delegierung entscheidet, dürften gerichtliche Auseinandersetzungen folgen. Bis zur Registrierung der ersten .amazon-Domains wird daher nach aktuellem Stand noch einige Zeit vergehen.