Die Entscheidung der Internet-Verwaltung ICANN, das Bewerbungsverfahren für die neue Top Level Domain .amazon weiterzuführen, stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung.
In einer gemeinsamen Erklärung teilten die Präsidenten von Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru mit, erhebliche Bedenken gegen eine bevorstehende Delegierung zu haben. Sie kündigten an, ihre Bemühungen zu bündeln, um die Interessen ihrer Länder in Bezug auf geographisch oder kulturell relevante Begriffe der eingeborenen Einwohner zu schützen. ICANN schaffe mit .amazon einen gefährlichen Präzedenzfall, in dem private kommerzielle Interessen über öffentliche Anliegen gestellt würden. Auch die bei ICANN bisher eingegangenen Kommentare (wie »Profiting Off Names from the Earth«, »No one owns ecological phenomena« oder »Amazon.com should NOT claim .amazon«) sprechen sich gegen die Delegierung aus. ICANN zeigt sich davon bisher unbeeindruckt; es gibt keine Anzeichen dafür, dass das Prüfungsverfahren gegen Amazon EU S.à r.l. verläuft.