nTLDs

ICANN genehmigt Donuts-Rightside Merger

Vier Wochen, nachdem die Rightside Group Ltd. die spektakuläre Übernahme durch den Konkurrenten Donuts Inc. offiziell bestätigt hat, sind weitere Details der Transaktion bekannt geworden. Auch ICANN hat inzwischen den Segen gegeben.

Ein Jahr, nachdem erste Übernahmemeldungen laut wurden, vermeldeten Donuts und Rightside am 14. Juni 2017 Vollzug: für satte US$ 213 Mio. erwarb Donuts, Betreiberin von über 190 neuen Domain-Endungen, den Konkurrenten Rightside Group Ltd. samt Portfolio mit 40 verwalteten nTLDs. Grundlage ist eine Zahlung von US$ 10,60 pro Anteil, die von Donuts vollständig in bar geleistet wird, offenbar teilweise finanziert über die Silicon Valley Bank. Wie kürzlich bekannt wurde, war das Übernahmeangebot befristet bis 26. Juli 2017; Kleinaktionäre müssen nichts weiter tun, eine aktive Zustimmung beschleunigt den Vorgang aber. Gleichzeitig mit der Übernahme haben die Parteien einen Streit mit Rightside-Aktionärin Susan Paskowitz beigelegt; sie hatte über die in Seattle ansässige Anwaltskanzlei Breskin Johnson & Townsend PLLC versucht, eine Sammelklage anzustrengen. Paskowitz hatte in der Klage unter anderem geltend gemacht, nicht ausreichend informiert worden zu sein. Rightside veröffentlichte daraufhin am 19. Juli 2017 bei der US-Börsenaufsicht ergänzende Unternehmensangaben.

Noch wichtiger war allerdings, dass inzwischen auch ICANN mitgeteilt hat, der Übernahme zuzustimmen. Am 17. Juli 2017 veröffentlichte Rightside eigens eine Pressemitteilung, in der das Unternehmen über die Entscheidung von ICANN informierte. Damit ist allerdings keine Aussage darüber verbunden, ob die Übernahme auch unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten nicht zu beanstanden ist; ICANN musste lediglich prüfen, ob man Bedenken in wirtschaftlicher oder technischer Hinsicht hat. Das war offensichtlich nicht der Fall. Finalisiert werden soll die Übernahme voraussichtlich im 3. Quartal 2017; ab dann soll Rightside zur 100prozentigen Tochtergesellschaft von Donuts werden; bislang öffentlich gehandelte Anteile von Rightside werden zudem vom Markt genommen. Was der Deal für Name.com bedeutet, ist unverändert offen; der in Denver (US-Bundesstaat Colorado) ansässige Registrar verwaltet etwa zwei Millionen Domains und gehört ebenso zur Rightside Group wie eNom und NameJet.

Donuts war nicht das einzige Unternehmen, das Interesse an den Vermögenswerten von Rightside öffentlich bekannt machte. Aus den Börsenunterlagen geht hervor, dass Rightside die Barclays Bank damit beauftragt hatte, sich nach potentiellen Käufern umzusehen. Im September 2016 soll daraufhin ein Angebot eingegangen sein, den Registrar eNom für US$ 150 Mio. zu erwerben. Offenbar zeitgleich ging ein Angebot ein, Rightside für US$ 13,50 je Anteil zu übernehmen, allerdings ohne eNom. Später kamen weitere Interessenten hinzu. Bekannt ist, dass einer der Interessenten auch die Registry XYZ.COM LLC war; wie wir heute wissen, hat sich jedoch letztlich Donuts durchgesetzt.

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