nTLDs

GoDaddy zahlt für .club und .design US$ 77 Mio.

Die Shopping-Tour der US-amerikanischen GoDaddy Registry Operating Company LLC aus dem Frühjahr 2021 war offenbar kostspieliger als gedacht: allein für .club und .design soll GoDaddy rund US$ 77 Mio. gezahlt haben.

Am 07. April 2021 hatte die Registry-Abteilung des weltgrößten Domain-Registrars mitgeteilt, dass man neben 28 nTLDs aus dem Portfolio der Minds + Machines Group Limited (MMX) auch noch die beiden nTLDs .club und .design erworben hat. Den Kaufpreis für die MMX-TLDs bezifferte GoDaddy mit US$ 120 Mio. und »customary adjustments«. Publikumsmagnet aus dem MMX-Portfolio ist .vip mit inzwischen rund 922.000 Domains. Dahinter folgt .work mit aktuell rund 612.000 Domains; der Rest der MMX-Domains rangiert zum Teil erheblich unterhalb von 100.000 registrierten Domains. Zu den Preisen für .club und .design machte GoDaddy damals keinerlei Angaben, dabei war .club gemessen an den Registrierungszahlen die interessanteste Endung: mit aktuell 1,175 Mio. registrierten Domain-Namen rangiert sie unter den Top 5 der nTLD-Rangliste, wobei sowohl .top (1,3 Mio. Domains) als auch .site (1,2 Mio. Domains) in Reichweite sind.

Doch manchmal braucht es nur ein bisschen Geduld und eine Börsenmitteilung, bis Licht ins Dunkel kommt. Im Bericht der GoDaddy Inc. für das zweite Quartal 2021 an die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde heißt es:

In April 2021, we executed agreements to purchase a number of top-level domains (TLDs) for aggregate consideration of approximately $200.0 million in cash, subject to customary adjustments, and a variable earnout payment of up to $12.0 million based on the achievement of specified performance conditions. In July 2021, we completed a portion of these purchases for aggregate cash paid at closing of approximately $77.0 million.

Zieht man die US$ 120 Mio. samt »customary adjustments« von den nun genannten US$ 200 Mio. ab, bleiben die weiter aufgeführten US$ 77 Mio. für .club und .design übrig. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür nicht, ebenso wenig dafür, wie sich die US$ 77 Mio. auf die beiden Endungen verteilen. Da .design aber nur auf rund 130.000 Registrierungen kommt, spricht viel dafür, dass der weit überwiegende Anteil auf .club entfällt.

Für alle Inhaber von Domain-Namen unter .club oder .design ändert sich übrigens nichts. Der Transfer von MMX zu GoDaddy ist inzwischen vollzogen, ohne dass es zu technischen Probleme gekommen ist. Auch an den Registrierungsbedingungen ändert sich vorerst nichts. Die Endung .club versteht sich zwar als eine generische TLD für Clubs, Vereine und Communities aller Art, ist aber eine »completely open registry with no restrictions or validations required to obtain a name«. Nichts anderes gilt für .design, auch wenn sie sich vorrangig an Designer, Künstler, Agenturen und Hersteller von Designerprodukten in allen Bereichen richtet.

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