Die in San Francisco ansässige BRS MEDIA Inc., Vermarkter der beiden country code Top Level Domains .am (Armenien) und .fm (Mikronesien), hat angekündigt, sich gegen die Vergabe der generischen Top Level Domain .radio an die European Broadcasting Union (EBU) zur Wehr zu setzen.
Im September hatte ICANN mitgeteilt, dass sich die EBU, ein Zusammenschluss von aktuell 74 Rundfunkanstalten in 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens, im Rahmen einer Community Priority Evaluation durchgesetzt hat. Mit 14 von 16 möglichen Punkten erreichte die EBU allerdings gerade so die notwendige Punktzahl. Über ein »reconsideration request« will BRS MEDIA die Entscheidung nun anfechten. Zur Begründung verweist BRS MEDIA unter anderem darauf, dass es der EBU an der Unterstützung der Mehrheit der Radio-Community mangele; Schwesterorganisationen wie die NABA (North American Broadcasters Association) würden nicht für die Mehrheit ihres Marktes stehen. Zudem sei die angekündigte, zufällige Prüfung auf Einhaltung der Vergaberegeln nutzlos und bedeute, dass .radio praktisch jedermann offen stehe. Ob sich BRS MEDIA damit durchsetzt, bleibt abzuwarten; in jedem Fall wird sich die Registrierung der ersten .radio-Domains weiter verzögern.
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