Wird es den Anbietern neuer Top Level Domains im Jahr 2015 gelingen, ihre Kunden zum Verbleib zu bewegen? Paul Stahura, Gründer und CEO von Donuts Inc., ist überzeugt: über 80 Prozent der Inhaber einer von Donuts verwalteten Domain entscheiden sich für eine Verlängerung.
»There’s a TLD for that« – wie kein anderer Interessent setzt Donuts Inc. auf eine breite Angebotspalette neuer Top Level Domains. Exakt 307 Bewerbungen hat das im US-Bundesstaat Washington ansässige Unternehmen eingereicht, wobei ein Großteil erfolgreich war – als einer der ersten Anbieter startete man bereits im Februar 2014 mit Endungen wie .bike, .singles, .guru oder .camera in den Markt. Doch damit schlägt die Stunde der Wahrheit schon in wenigen Wochen: Anfang Februar 2015 wird sich zeigen, ob ein Großteil der bisher registrierten Domains in die Verlängerung geht, oder ob die Domain-Inhaber der ersten Stunde ihr Interesse schon wieder verloren haben. Paul Stahura zeigt sich in einem Blog-Eintrag zuversichtlich, dass die Zahl der so genannten »renewals« hoch sein wird. Dies macht er an vier Faktoren fest, die in der Vergangenheit maßgeblich waren: Alter und Größe einer TLD, der semantische Wert der registrierten Domains, dem Preis sowie der demographischen wie geographischen Verteilung der Domain-Inhaber.
Besonderen Anlass zur Zuversicht gibt Stahura ein einfacher Umstand – die besten Domains werden zu Beginn registriert. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Domain-Inhaber dazu bringen lässt, den Registrierungsvertrag zu verlängern, denn die 20.001 Registrierung unter .pizza (etwa von greenbay.pizza) ist attraktiver als die 100.001ste unter .com (etwa von greenbay-pizza-order24.com). Bei einem Median von 11.054 für Donuts-Domains, die vor dem 31. Mai 2014 gestartet sind, erwartet Stahura demgemäß eine überdurchschnittliche hohe »renewal rate«. Dabei zieht er Parallelen zum Relaunch von .co: dort weisen die ersten 100.000 registrierten Domains eine Renewal-Quote von 92 Prozent auf, die nächsten 180.000 registrierten Domains dagegen nur eine Quote von 72 Prozent. Für weniger ausschlaggebend hält er dagegen den Einfluss von Domainern, die oft als Gegenteil von aktiven Domain-Inhabern verstanden werden; beide hätten jedoch Interesse, werthaltige Domains zu behalten, ohne dass der Traffic allein den Ausschlag gibt. Etwa die ersten 50.000 registrierten Domains wären dabei überdurchschnittlich werthaltig. Förderlich ist ebenfalls eine möglichst breite Basis, und hier gibt sich Stahura stolz: durchschnittlich hätten Donuts-Kunden drei registrierte Domains, so dass man auf ein breites Fundament bauen könne.
Zusammenfassend hat Stahura keinen Zweifel, dass in wenigen Wochen hunderttausende kurzer, beschreibender und attraktiver Domains mit neuer Domain-Endung von ihren Inhabern verlängert werden. Für die von Donuts verwalteten Domains sagt er zurückhaltend betrachtet eine Renewal-Quote von über 80 Prozent voraus. Und selbst wenn diese Quote nicht erfüllt wird: im Zweifel dürften diese Domains frei werden und rasch wieder einen neuen Inhaber finden.