Das jahrelange Tauziehen um die Einführung der neuen Top Level Domain .amazon nimmt bizarre Züge an.
Nachdem zunächst ein für 19. Februar 2019 geplantes Treffen zwischen ICANN-CEO Göran Marby und Vertretern der Amazon Cooperation Treaty Organization (ACTO) kurzfristig platzte, bat nun Hartmut Glaser vom Brazilian Internet Steering Committee darum, eine endgültige Entscheidung bis zum 65. ICANN-Meeting zu verschieben, das vom 24. bis zum 27. Juni 2019 in Marrakesch (Marokko) stattfindet. Damit will man mehr Zeit gewinnen, um doch noch eine gütliche Einigung zu finden. ICANN selbst hatte am 16. Januar 2019 beschlossen, spätestens beim 64. Meeting in Kobe Mitte März 2019 eine eigene Entscheidung zu treffen. Nicht auszuschliessen ist, dass die politischen Unruhen in Venezuela dazu beitragen, dass eine Entscheidungsfindung innerhalb der ACTO erschwert wird. Der brasilianische Außenminister Achilles Zaluar unterstrich derweil, dass man weiterhin eine »mutually acceptable solution for the .Amazon applications« finden wolle. Ob sich allerdings ICANN auf eine Verschiebung einlässt, ist derzeit offen.