Markenendungen

Neustar und MarkMonitor legen jeweils einen Report zu .brand-Endungen vor

Neustar hat die sechste Ausgabe ihres ».brands Industry Report« vorgelegt. Das im April 2020 erschienene, 26-seitige .pdf gibt einen aktuellen Überblick über den Stand von Markenendungen. Zeitgleich legt MarkMonitor seinen 14-seitigen »New gTLD Quarterly Report Q1 2020« vor. Wir haben uns beide Reporte näher angeschaut.

Der Neustar-Report fragt, »what is a .brand?« und klärt einerseits auf, dass nun 550 der weltweit größten Marken jetzt ihr eigenes Stückchen Internet verwalten. Gleich darauf verwirrt man den Leser mit zwei Grafiken, welche die Entwicklung von »brand.com« zu »brand.anything« aufzeigen. Aber müsste es nicht »anything.brand« lauten? Nun, sei es drum. Der Neustar-Report glänzt mit einem aktuellen Zahlenwerk über die insgesamt unter .brands registrierten Domains (18.722), von denen 12.509 tatsächlich genutzt werden. 64 Prozent aller .brand-Endungen werden mittlerweile genutzt. Die meisten Domains sind unter .dvag (3.575) zu finden, gefolgt von .mma (1.859) und .audi (1.603). Es gibt weiteres Zahlenwerk über die Steigerungsraten und die am schnellsten wachsenden Endungen und die Verteilung der Registrierungen über die Branchen, unter denen Banking & Financial mit 5.633 Domains nach wie vor die Spitze übernimmt, gefolgt von Automotive mit 3.661 Domains. Das Herzstück des Reports bildet ein Interview von Neustars Tony Kirsch mit Domenic Torani von KPMG, der ausführlich darlegt, wie der Umstieg von kpmg.com auf home.kpmg verlief. Soviel sei verraten: der komplexe Umstieg war langwierig, aber erfolgreich und von Vorteil. In einem Showcase zeigt Neustar noch die „schönsten“ .brand-Anwendungen und geht weiter auf applemusicforbusiness.apple und notimetodie.dhl näher ein. Schließlich wird ein Tony Kirsch-Artikel vom Januar 2020 recycled und nun Neustars Senior Director für Client Services Jason Loyer zugeschrieben.

Nicht auf .brands begrenzt, aber mit einem Schwerpunkt auf diese, geht der MarkMonitor Quartalsbericht auf neue Endungen ein. Was .brands betrifft, ergänzt MarkMonitor die Informationen von Neustar. Einerseits widmet er sich besonderen Seiten japanischer .brand-Inhaber zu Olympia 2020 in Japan. Unternehmen wie Bridgestone, Canon und Fujitsu haben unter dem Domain-Namen »2020« jeweils unter ihrer .brand (z.B. 2020.canon) eine Seite in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen gewidmet. MarkMonitor ist zeitnah genug, um zu fragen, was aus der Kampagne wird, wo die Olympischen Spiele Corona-bedingt verschoben wurden. Alsdann gibt es Zahlen zu den .brands – die etwas von denen von Neustar abweichen. So liegen Banking & FinancialDomains mit 5.958 Domains nach wie vor an der Spitze der meistregistrierten .brand-Domains, gefolgt von Automotive mit 3.729 Domains. Die Werte liegen also etwas höher als bei Neustar. MarkMonitor bietet zudem Informationen über die Verteilung der Domains über die Länder, wobei da Deutschland mit 8.312 Domains vor den USA (3.425) und Frankreich (2.538) liegt. Was Neustar nicht beobachtet, aber für Nutzer wirklich hilfreich ist: Die Top-10-Liste der »Einstiegs«-Domains unter .brands. Sie wird mit 61 home.brand angeführt, gefolgt von 37 my.brand, 31 careers.brand und 28 jobs.brand. »home« ist seit dem dritten Quartal 2016 durchweg auf Platz 1 dieser Liste vertreten, »my« sitzt seit dem dritten Quartal 2017 auf Platz 2, und »career« seit dem auf Platz 3. Tatsächlich ist es nämlich gar nicht einfach, auf eine .brand zu gelangen.

Beide Reporte sind durchaus lesenswert und ergänzen sich. Insbesondere aber lohnt das Interview mit dem KPMG-Verantwortlichen im Neustar-Report. Für diesen Report braucht man lediglich seinen Namen, seine eMail und den Arbeitgeber anzugeben, um Zugriff auf die Downloadseite zu erlangen. MarkMonitor möchte da deutlich mehr Informationen über die eigene Position im Unternehmen und zudem eine Telefonnummer.

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