Markenendungen

Deutschland ist .brand-Land

Deutschland ist .brand-Land Nummer eins: wie der Domain-Blogger Kevin Murphy berichtet, ist rund die Hälfte aller Domains mit Markenendung auf Personen mit Sitz in der Bundesrepublik registriert.

Im Rahmen der TLD-Einführungsrunde 2012 hat die Internet-Verwaltung ICANN erstmals die Bewerbung von .brands zugelassen. Darunter fallen Endungen wie .aol, .ferrari, .cartier oder .microsoft, bei denen die Domain-Endung mit einer häufig berühmten Marke identisch ist. Wann eine .brand vorliegt, regelt die sogenannte „Specification 13“; kennzeichnend ist neben der Markeneintragung vor allem, dass nur der Registry-Betreiber und mit ihm verbundene Unternehmen oder Markenlizenznehmer Domains unterhalb der .brand registrieren können und zudem die mit der Domain verbundenen DNS-Einträge kontrollieren. Damit ist das Risiko von Rechtsverletzungen deutlich reduziert. Entsprechend groß war das Interesse; von den 1.930 bei ICANN im Jahr 2012 eingegangenen Bewerbungen ließen sich über 660 der Kategorie .brand zuordnen. Legt man die Daten der Statistik-Experten von ntldstats.com zu Grunde, sind das hier aktuell die – gemessen an den Registrierungen – zehn erfolgreichsten .brands:

.brandRegistrierungen
.sbs637.170
.dev426.352
.monster83.157
.skin57.039
.page55.066
.quest51.623
.beauty42.695
.med41.815
.hair23.956
.realestat16.857

Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass zahlreiche .brands über eine Handvoll an registrierter Domains nicht hinauskommt und häufig nur mit der obligatorischen Domain nic.brand aufwarten können. Zudem stammt der Großteil der Top Level Domains, die sich trotz erfolgreicher Delegierung wieder aus dem Domain Name System verabschiedet haben, ebenfalls aus dem Lager der .brands.

Dass .brands aber auch für positive Schlagzeilen sorgen können, beweist der renommierte Domain-Blogger Kevin Murphy von domainincite.com. Nach Auswertung seiner (nicht näher spezifizierten) Daten hat die Zahl der unter einer .brand registrierten Domains, die auf Personen mit Sitz in Deutschland angemeldet sind, in den vergangenen Wochen die Marke von 10.000 überschritten. Das ist umso beachtlicher, als Murphy insgesamt weltweit nur knapp 21.000 Registrierungen unter einer .brand zählt. Allein das Finanzdienstleistungsunternehmen Deutsche Vermögensberatung (DVAG) kommt aktuell auf über 7.500 .dvag-Domains. Die DVAG betreibt nicht nur mehrere Unternehmenswebseiten unter .dvag, sondern vergibt auch Vornamen-Nachnamen.dvag-Domains an ihr Netzwerk von Finanzberatern, wobei jede Domain auf eine personalisierte, vorlagengesteuerte digitale Visitenkarte weiterleitet. Damit stärkt man das Vertrauen in die Kontaktperson. Hinter .dvag liegt der Automobilhersteller Audi AG auf Platz zwei mit über 1.700 registrierten .audi-Domains; sie dienen unter anderem dazu, das Händlernetz zu verbinden. Die BMW AG und der Einzelhändler Schwarz-Gruppe, Inhaber der Supermarktkette Lidl, gehören zu weiteren .brands mit hunderten von Marken-Domains. Wer daher ein Konzept hat, wird mit einer .brand auch erfolgreich sein und das Vertrauen in die eigene Marke stärken; wer sie lediglich hält, um sie zu haben, vergeudet nicht nur Geld, sondern auch das einmalige Potential eines besonders sicheren Stücks vom Internet.

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