INTA

Eine Studie zeigt Kosten der nTLDs bei Markeninhabern

Die International Trademark Association (INTA) veröffentlichte vor kurzem eine Studie unter anderem über die mit Einführung von nTLDs einhergehenden Kosten für die Markeninhaber. Die Studie ist aber mangels ausreichender Zahl von Teilnehmern nicht repräsentativ.

Die INTA hat das Verbraucher-Analyseunternehmen Nielsen beauftragt, die Studie zu unternehmen. Ziel war ein Verständnis von den ungefähren Kostenauswirkungen der nTLDs bei den INTA-Mitgliedern zu erhalten. Nielsen schrieb die INTA-Mitglieder per eMail an und lud sie ein, vom 17. Januar bis 28. Februar 2017 online an der Studie teilzunehmen. Von 1.046 per eMail erreichbaren Mitgliedern füllten 33 die Online-Fragebögen vollständig und verwertbar aus. Nur die Daten dieser 33 wurden ausgewertet und gingen in die 75-seitige Studie ein. Unter diesen Umständen ist die Untersuchung nicht repräsentativ.

Die befragten INTA-Mitglieder sollten die Kosten der vergangenen beiden Jahre 2015 und 2016, die mit nTLDs einhergingen, aufzeigen. Mit umfasst waren Gebühren für Rechtsangelegenheit, sei es intern oder extern, Antragskosten, Untersuchungskosten und sonstige Kosten. Die 33 INTA-Mitglieder konnten dabei unterschiedlicher gar nicht sein, sie reichten von kleineren Unternehmungen mit bis zu 500 Mitarbeiten bis zu Konzernen mit über 25.000 Mitarbeitern, wobei 78 Prozent der Teilnehmer Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern waren. 21 Prozent der Teilnehmer haben ihren Hauptsitz in der EU, 67 Prozent in Nordamerika und Kanada.

Ergebnis der Untersuchung war letztlich, dass 97 Prozent der Unternehmen Domains sowohl unter alter als auch neuer TLDs registriert hatten, aber die Verteilung der Registrierungen sehr stark unter den Unternehmen variiert. Ganz überwiegend wurden dabei die nTLDs aus defensiven Gründen registriert und überwiegend geparkt. Zu Weiterleitungen werden nTLDs weniger genutzt als Domains unter anderen Endungen. Die durch nTLDs verursachten Kosten machen im Schnitt 1/7 der insgesamt anstehenden Kosten für Domains aus. Allerdings beträgt der Anteil der nTLDs an den Domain-Portfolien der Unternehmen nicht 1/7. Die durchschnittlichen Ausgaben des einzelnen Teilnehmers für Markenangelegenheiten in den zwei Jahren liegen bei knapp US$ 300.000,–. 86 Prozent dieser Kosten gingen in das Monitoring und in Markenrelevantes, lediglich 14 Prozent gingen in nTLD-Aktivitäten gegen Domain-Inhaber, Registrare oder Registries.

Die Nielsen-Studie für INTA lieferte noch zahlreiche weitere Informationen, über die Domain-Registrierungen in den Sunrise-Phasen, Premium-Preise, Trademark Clearinghouse, Claim-Benachrichtigungen und Informationen über die Nutzung der neuen Domains. Insgesamt liegen aber zu wenige und nur schwammige Daten vor, als dass sich ein brauchbares Bild ergäbe. Oft wird nur das Gefühl der Teilnehmer abgefragt. Klar ist – und war –: die neuen Endungen kosten Geld: bei deren Anschaffung, bei Markeneintragungen in das Trademark Clearinghouse und bei Verteidigung eigener Rechte. Das gilt aber auch für Domains unter Länderendungen oder den altbekannten generischen Endungen. Und für letztere gibt es sicher umfassendere Kostendaten. Es fragt sich, ob die Studie notwendig war.

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