Das internationale Managementberatungsunternehmen DOTZON GmbH legte dieser Tage zum fünften Mal die Ranking-Studie »Digitale Unternehmensmarken«, diesmal für das Jahr 2022, vor. Die zweimalige Nummer 1 .audi nimmt, nachdem sie im vergangenen Jahr 2021 den Titel an .leclerc abgeben hatte, jetzt die Spitzenposition wieder ein.
Seit 2005 berät DOTZON Unternehmen im deutschsprachigen Raum zu digitalen Identitäten. DOTZON legte dieser Tage die Studie »Digitale Unternehmensmarken 2022« vor. Die Studie beschäftigt sich mit digitalen Produkt- und Unternehmensmarken, die im Rahmen der von ICANN Anfang 2012 initiierten Bewerbung um neue Top Level Domains als .brand (.marke) zugelassen wurden.
Wie stets gibt es, nach einer kurzen Zusammenfassung der Studie, eine Einführung in das Thema Markenendungen und Erweiterung von Unternehmens- und Produktmarken durch Digitale Unternehmensmarken. Alsdann werden die Grundlagen für die Studie dargelegt, nach denen die mittlerweile nur noch 475 bestehenden Markenendungen (496 waren es 2021) bewertet werden. Es zeigt sich, dass die Anzahl unter Markenendungen registrierter Domains nach einem Anstieg von 2020 mit 23.439 Domains auf 24.700 Domains in 2021 jetzt wieder leicht auf 23.839 Domains abgefallen ist. Nach wie vor wird das Ranking der digitalen Unternehmensmarken mit sieben Bewertungsparametern gemessen, wobei es eine kleine Änderung gab: statt der Anzahl der Alexa-Backlinks wurde die Nutzung von HTTPS zur Bewertung mitherangezogen. Im Übrigen zählen die Anzahl registrierter Domains, inwieweit diese im Web auflösen, die Anzahl von Domains mit eingerichtetem Mailserver, die Anzahl der neu genutzten Domains, die Sichtbarkeit der Top Level Domain anhand der SISTRIX-Plattform und die Alexa-Ranks. Im Ergebnis lag nach einem Jahr Absenz auf Platz 5 die Endung .audi wieder auf Platz 1. Als Grund dafür nennt die Studie die ersten Plätze »beim Sistrix- und Alexa-Ranking sowie der Anzahl neu auflösender Domains«. Die zuvor führende Endung der französischen Genossenschaft und Supermarktkette Leclerc fiel von Platz 1 auf Platz 7. An zweite Position setzte sich, wie bereits im Vorjahr, die Markenendung .abbott des gleichnamigen US-amerikanischen Pharmaunternehmens. Sie ziert den ersten Platz bei den mit HTTPS erreichbaren Domains und den zweiten Platz beim Alexa-Ranking. Die Deutsche Vermögen mit ihrer Endung .dvag schafft es, aufgrund der Höchstzahl von 5.669 Domains und sehr guten Zahlen bei der Anzahl auflösender Domains, auf Platz drei. Google konnte sich diesmal zwei Plätze unter den Top Ten sichern, mit .google und .goog. Neuer Player auf den Spitzenplätzen ist die Schwarz Gruppe (u.a. Lidl und Kaufland) mit 326 .schwarz-Domains. Dafür mussten Endungen wie .weir und .weber die Top Ten verlassen. Insgesamt überwiegen Unternehmen der Internet- und Finanzwirtschaft sowie der Automobilindustrie die vorderen Plätze.
Unter den »Weiteren Beobachtungen« stellt DOTZON einmal mehr fest, dass zahlreiche Endungen die verpflichtende Domain nic.tld nicht erreichbar halten. Hier entwickelt sich gewissermaßen ein Trend: vermerkte DOTZON in der Studie für 2020 noch 14 nicht erreichbare nic.tld-Seiten, so wurden es 2021 34 und jetzt sind es 38 Unternehmen, die dieses verpflichtende Angebot nicht bereitstellen. Darüber hinaus konstatiert DOTZON, dass die Markenangebote im Hinblick auf die Sicherheitstechnik SSL-Verschlüsselung ausbaufähig sind. Nur 75,4 Prozent aller Endungen nutzen für ihre nic.tld-Domain SSL-Verschlüsselung, womit wir es hier mit einer Verschlechterung zu tun haben, lag der Wert im Jahr 2021 doch noch bei 83,5 Prozent, was 414 Endungen entsprach. Die DOTZON-Studie gibt darüber hinaus noch weitere Daten und eindringliche Beispiele für die Nutzung von Domains und Markenendungen. Wie noch jedes Mal gibt auch diesmal die 23-seitige Studie Digitale Unternehmensmarken 2022« von DOTZON einen Überblick über den Zustand der .marken-Endungen. Sie ist leicht verständlich geschrieben, übersichtlich und in jedem Falle lesenswert.