.berlin

rot-roter Senat erteilt geoTLD Absage

Die Bemühungen um die Einführung der geoTLD .berlin haben einen herben Dämpfer hinzunehmen: nach Angaben der „Berliner Zeitung“ wird der rot-rote Senat der Bundeshauptstadt die Initiative für .berlin nicht unterstützen.

Als Tagesordnungspunkt 3. hatte sich am Mittwoch letzter Woche der Berliner Senat auf Antrag der CDU-Fraktion mit einer Anhörung zur Weiterentwicklung des Adressraums im Internet und der Unterstützung der Einführung der geoTLD .berlin zu befassen. Angestoßen worden war das Projekt von der im Juli 2005 gegründeten dotBERLIN GmbH & Co. KG, die sich für 2008 den Betrieb der Top Level Domain .berlin als Ziel gesetzt hat. Im Zuge der Regionalisierung des Internets erhofft man sich von einer eigenen Domain-Endung prägnante lokale Adressen und eine eigene Identität für Bürger, Unternehmen und Institutionen in Berlin. Zu den Sponsoren zählt unter anderem der Massenhoster Strato AG, als Unterstützer werden die IHK Berlin, die Fraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen, Air Berlin und der Architekt Daniel Libeskind genannt.

Eine Unterstützung durch den Berliner Senat ist jedoch in weite Ferne gerückt. Nach der Expertenanhörung teilte der Senatssprecher Michael Donnermeyer für den Medienausschuss mit, dass man den Vorschlag bereits vor zwei Jahren ausführlich geprüft habe, eine Unterstützung durch die Stadt jedoch ablehne. Hauptgrund sei, dass man eine Genehmigung, den Namen „.berlin“ zu nutzen, mit einer Mitverantwortung für die darunter angebotenen Inhalte einhergehe; der Staat müsse jedoch neutral sein und hierauf keinen Einfluss nehmen. Daneben verfügt Berlin mit dem Angebot berlin.de bereits über ein offizielles Städteportal. Schließlich bezweifelt man ganz grundsätzlich, dass sich regionale TLDs auf Dauer durchsetzen werden. Damit hatte es nicht ausgereicht, dass zuvor Andy Müller-Maguhn vom Chaos Computer Club (CCC) als auch eine Vertreterin des Bundesvorstandes der Dienstleistungsgesellschaft ver.di ein klares Plädoyer zu Gunsten von .berlin abgegeben hatten. Selbst Stefan Welzel, Chef-Syndicus der DENIC, wird mit den Worten zitiert, dass er .berlin als Ergänzung zu .de begrüßen würde.

Aufgeben will man bei dotBERLIN aber nicht, zumal die SPD-Fraktion das Anliegen nochmals prüfen möchte. Neben Berlin planen auch andere Metropolen wie etwa Paris mit .paris oder New York mit .nyc eigene Städtedomains, doch stecken dort die Planungen noch in den Kinderschuhen.

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