RFC

Vorschlag zur Standardisierung der Arbeitsabläufe von Domain-Registry und Registrar

In ihrem Bemühen, das Domain Name System noch ein Stück besser zu machen, haben Neal McPherson und Tobias Sattler bei der Internet Engineering Task Force (IETF) ein neues RFC eingereicht: Ziel ist es, die Arbeitsabläufe zwischen Domain-Registry und Registrar zu standardisieren.

Mit der Einführung neuer Domain-Endungen ist nicht nur die Anzahl der delegierten TLDs, sondern auch die der Domain-Verwaltungen sprunghaft angestiegen. Doch nicht jede Registry verfügt über das technische Wissen von erfahrenen Unternehmen wie VeriSign, Afilias oder Neustar. Im Tagesgeschäft komm es daher immer wieder zu Problemen mit den akkreditierten Registraren, zumal es an einheitlichen Standards oft fehlt. An diesem Punkt setzt der Vorschlag von Neal McPherson, Portfolio Manager bei 1&1 Internet SE, und Tobias Sattler, CIO der united-domains AG sowie Vice-Chairmen der ICANN Registrar Stakeholder Group, an: ein neues »Registry Reporting Repository« soll ein standardisiertes System etablieren, das es leichter macht, auf relevante Informationen und Berichte zuzugreifen.

Derzeit erstellen zahlreiche Registries Berichte, die von den Registraren in ihrer täglichen Arbeit eingesetzt werden können. Enthalten sind unter anderem Transaktionslisten, Premium-Domains und geblockte Domains, aber auch Finanzanalysen. Diese Berichte variieren sowohl in Ziel als auch Inhalt zum Teil erheblich. Nach dem Vorschlag von McPherson und Sattler sollen die Registries künftig einen SFTP-Server mit der gleichen Grundkonfiguration betreiben, der zwingend über einen generischen Uniform Resource Identifier (URI) erreichbar ist und zudem Port 22 (der für verschlüsselte Fernwartung und Dateiübertragung sowie für getunnelte Portweiterleitung genutzt wird) öffnet. Die einzelnen abrufbaren Dokumente und ihr Format erfasst ihr Vorschlag nicht, um eine Adaption dieses RFC zu beschleunigen. Der RFC-Entwurf wurde bereits bei der IETF eingereicht und kann nun öffentlich kommentiert werden.

Seit der Einführung im Jahr 1969 bilden und dokumentieren »request for comment« (RFC) technische und organisatorische Grundlagen des Internets. Sie können sich im Idealfall durch allgemeine Akzeptanz und Gebrauch zum Standard entwickeln; zahlreiche RFCs haben aber auch nur einen informellen oder experimentellen Charakter. Insgesamt gibt es aktuell mehr als 8.000 dieser Dokumente. Der erste RFC stammt übrigens von Steve Crocker, vormaliger Chairman des ICANN-Boards.

Sehr informativ zu den RFCs ist der deutschsprachige Podcast Request for Comment von Anna-Lena Bäcker, der mittlerweile 16 Folgen aufweist.

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