Falsche Fährte

IE7.com führt zu Firefox

Noch ist er gar nicht offiziell zu erhalten, da kämpft er bereits mit ersten Domain-Problemen: wer unter IE7.com Informationen zum neuesten Internetseitenbetrachter von Microsoft erhofft, sieht sich getäuscht: die Domain führt direkt zum Konkurrenten Firefox.

Mit einem Marktanteil von – je nach Untersuchung und befragter Zielgruppe – meist über 70 Prozent zählt der Internet Explorer (IE) von Microsoft zu den am weit verbreitetsten Browsern der Welt. Derzeit bastelt man bei Microsoft an der Version 7, die zahlreiche Erweiterungen und Neuerungen gegenüber der bereits einige Jahre alten Version 6 bringen soll, darunter erstmalig Unterstützung von internationalisierten Domains auch ohne PlugIn. Da läge es nahe, bei endgültiger Veröffentlichung unter der Domain ie7.com die ofenfrische Endfassung zum Download anzubieten.

Doch da hat man die Rechnung ohne das britische Unternehmen Digital Dataflow Ltd. gemacht. Bereits am 8. März 1999 sicherten sich die Briten die Domain IE7.com. Nachdem die Domain einige Zeit brach lag und dann für Parking-Programme genutzt wurde, verlinkt sie nun seit einiger Zeit pikanterweise zur Website von Firefox, dem wohl schärfsten aller IE-Konkurrenten. Zwar fehlt auf der mit einem bildschirmausfüllenden Logo des Konkurrenzprodukts versehenen Internetseite nicht der obligatorische Hinweis, dass man weder mit Mozilla noch Microsoft in Verbindung stehe; so ganz uneigennützig dürfte die Verlinkung jedoch dann doch nicht sein. Microsoft soll auf eine entsprechende Presseanfrage hin mitgeteilt haben, dass man über das Angebot keine nähere Kenntnis habe. Angesichts der erst vor kurzem öffentlich angekündigten, härteren Vorgehensweise gegen Domain-Grabber – unter anderem hat Microsoft drei Klagen vor Gerichten eingereicht, um Schadensersatz zu erhalten – klingen diese Angaben jedoch ebenfalls wenig glaubwürdig.

Dabei hätte man gewarnt sein müssen: auch ie6.com gehört nicht dem Softwaregiganten; über ein Parking-Angebot leitet die Webadresse dennoch zum Download des Browsers. Und auch im Fall von ie8.com ist es für eine hauseigene Registrierung durch Microsoft bereits zu spät.

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