Domain-Newsletter

Ausgabe #880 – 17. August 2017

Themen: .localhost – IETF will „loopbacks“ absichern | Spam & Co – ICANN legt Missbrauchsbericht vor | TLDs – Neues von .cd, .sb und .se | UDRP – Volkswagen erstreitet Audi-Domains | Domaining – war früher nicht alles besser? | cryptonews.com – Kryptisches für EUR 43.000,- | Kopenhagen – Schulung in guter Domain-Praxis

.LOCALHOST – IETF WILL „LOOPBACKS“ ABSICHERN

Die Internet Engineering Task Force (IETF) diskutiert die Einführung einer neuen Top Level Domain: .localhost soll sicherstellen, dass es auch noch in Zukunft zu technisch gewünschten „loopbacks“ kommt.

Ein Großteil der Internetnutzer dürfte von „localhost“ bislang nichts gehört haben, und das ist auch gut so. Laut Wikipedia ist „localhost“ in der Netzwerktechnik der per Internetstandard definierte Domain-Name der virtuellen IP-Adresse eines auf dem momentan genutzten eigenen Rechner laufenden Servers. In aller Regel lösen sie auf die IP-Adresse 127.0.0.1. auf und produzieren beim Aufruf einen selbstreferentiellen „loopback“: wer die Adresse in den Browser eintippt, erhält lediglich eine Fehlermeldung, weil – vereinfacht ausgedrückt – der die Daten anfragende Rechner mit dem Rechner identisch ist, der die Daten abfragt. Ein solcher „loopback“ ermöglicht es zum Beispiel, Serverapplikationen mit einem Client auf demselben Rechner zu betreiben. Ein solches Vorgehen findet etwa beim Testen von Servern oder zum Betreiben von Spiele-Servern häufige Praxisanwendung. Aktuell reservieren RFC 2606 und RFC 6761 .localhost als Top Level Domain für das Domain Name System, so dass keine Bewerbungen um diese Domain möglich sind. Gleiches gilt zum Beispiel für die Begriffe „test“ „example“ und „invalid“.

Nach Einschätzung von Mike West, Ingenieur bei Google Inc., ist dieser Schutz allerdings lückenhaft, weil er die Weiterleitung auf DNS-Server gestattet, ohne dass es zum „loopback“ kommt. Daher schlägt West in einem Entwurf für ein neues RFC6761 vor, dass .localhost ähnlich wie .onion behandelt wird und in jedem Fall sichergestellt ist, dass .localhost-Adressen beim Aufruf zu einem „loopback“ führen. Diesen Entwurf hat die IETF zur öffentlichen Diskussion gestellt und prompt eine rege Diskussion ausgelöst. So wird die Frage aufgeworfen, ob sich der von West gewünschte Schutz nur dann verwirklichen lässt, wenn eine neue Endung .localhost in die Root Zone eingetragen wird. Einen solchen Eintrag gab es bereits einmal in vielen Root-Servern; im Laufe der Zeit wurde er jedoch unter anderem wegen der Einführung von DNSSEC gelöscht.

Welche Erfolgsaussichten der Entwurf von West hat, bleibt abzuwarten. Die Diskussion ist noch bis 07. Februar 2018 eröffnet, so dass es keine rasche Entscheidung geben wird. Selbst wenn die IETF dem Entwurf folgt, ist damit die Eintragung einer neuen Top Level Domain .localhost in die Root Zone noch nicht beschlossen. Die ersten Schritte sind allerdings bereits getan.

Den RFC-Entwurf von Mike West finden Sie unter
> http://www.domain-recht.de/verweis/1662

Quelle: theregister.co.uk, motherboard.vice.com

SPAM & CO – ICANN LEGT MISSBRAUCHSBERICHT VOR

Die Internet-Verwaltung ICANN hat vor wenigen Tagen den Report „Statistical Analysis of DNS Abuse in gTLDs“ vorgestellt. Angeleitet vom „Competition, Consumer Trust and Consumer Choice Review Team“ (CCTRT), lässt er die neuen Top Level Domains nicht immer in gutem Licht erscheinen.

Im Mittelpunkt der Studie, die von der .nl-Registry SIDN in Zusammenarbeit mit der Delft University of Technology erstellt wurde, steht der Vergleich missbräuchlicher Arten einer Domain-Nutzung wie Spam, Phishing und Malware unter „legacy TLDs“ wie .com oder .net und den neu eingeführten Domain-Endungen. Bedauerlicherweise liest sich der 32seitige Report eher sperrig. Dazu trägt vor allem der mathematisch-statistische Ansatz dieser Untersuchung bei, der Informationen aus verschiedenen Quellen wie Blacklists (z.B. von Spamhaus oder der Anti-Phishing Working Group), Zone Files oder WHOIS-Daten kombiniert. So ermittelt er beispielsweise für die alten generischen Endungen eine „spam-domains-per-10,000 rate“ von 56,9, für die nTLDs dagegen von 526,6.

Die Schlüsselergebnisse dieses Reports fasst ICANN wie folgt zusammen:

– die Zahl der kompromittierten („gehackten“) Domain-Namen erscheint bei den „legacy TLDs“ höher zu sein
– die Zahl der böswillig registrierten Domains erscheint dagegen bei den nTLDs höher zu sein
– wenig überraschend reduzieren Registrierungsbeschränkungen den Anteil missbräuchlich genutzter Domains
– in absoluten Zahlen ist der Anteil missbräuchlich genutzter Domains bei den „legacy TLDs“ konstant, während bei den neuen Endungen ein Aufwärtstrend festzustellen ist
– Privacy- und Proxy-Dienste führen nicht zu einem signifikanten Anstieg von Missbrauch

ICANN hat den Report bis 19. September 2017 zur öffentlichen Stellungnahme online bereitgestellt. Im Anschluss wird das CCTRT die eingegangenen Kommentare auswerten und in den Schlussbericht einarbeiten, der dem ICANN-Vorstand bis 06. Oktober 2017 vorgelegt werden soll. Die Öffentlichkeit gibt sich derzeit jedoch zurückhaltend – bisher sind keine Kommentare eingegangen.

Den Report „Statistical Analysis of DNS Abuse in gTLDs“ finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1663

Quelle: icann.org, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .CD, .SB UND .SE

Im Kongo rumort es: mit Hilfe von ICANN bemüht sich die Regierung, die Kontrolle über die Nameserver für .cd zu erhalten. In Schweden zieht man derweil ein positives Zwischenfazit für 2017, während die Salomonen kürzer werden – hier die Kurznews.

Die Demokratische Republik Kongo bemüht sich um Änderungen an den Nameservern für die landeseigene Top Level Domain .cd. Das geht aus einem Schreiben von ICANN-CEO Göran Marby an Minister Emery Okunji Ndjovu hervor, das ICANN am 02. August 2017 veröffentlicht hat. Technische Gründe haben allerdings dazu geführt, dass die Änderung bisher nicht umgesetzt wurde. Zu den konkreten Hintergründen dieses Änderungswunsches schweigt sich Marby aus; er deutet lediglich an, dass es offenbar Streit um die Verwaltung von .cd gibt. Aktuell wird .cd von CDNIC (Congolese Network Information Centre) verwaltet. Technisch gesehen, steckt .cd noch in den Kinderschuhen; auch die Zahl der akkreditierten Registrare ist überschaubar. Gut möglich, dass es der Regierung des Kongos darum geht, das Potential von .cd besser auszuschöpfen. Im Internet wurde .cd lange Zeit als Abkürzung für „Compact Disc“ vermarktet, vereinzelt in Anlehnung an „Corps Diplomatique“ auch als Diplomaten-Domain.

Der in der Südsee gelegene Inselstaat der Salomonen soll am 04. August 2017 die Registrierung von Ein- und Zwei-Zeichen-Domain-Namen unterhalb der Landesendung .sb freigeben. Das geht aus einer Meldung von Com Laude, einem in London ansässigen Portfolio-Manager hervor. Auf der Website der Registry Solomon Telekom Company Limited findet sich aktuell keine offizielle Bestätigung; die letzte Meldung stammt dort allerdings aus dem Februar 2016. Trifft der Bericht von Com Laude zu, ginge die Liberalisierung sehr weit: gestattet wäre sowohl die Registrierung von kurzen Zeichen- als auch Ziffern-Domains, und zwar unter allen offiziellen Endungen wie .sb, .com.sb, .net.sb und .org .sb. Vergabebeschränkungen, also zum Beispiel das Erfordernis eines Sitzes vor Ort, gibt es nicht; sie stehen also jedermann zur Registrierung offen. Die Registry betrachtet alle .sb-Domains allerdings bis auf weiteres als „Bewerbung“; sie werden händisch geprüft und im Einzelfall von der Registrierung ausgeschlossen.

Die .se-Verwalterin „Internetstiftelsen i Sverige“ (IIS) kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2017 zurückblicken. Der Marktanteil von .se ist seit Ende 2016 um 2,6 Prozent gestiegen; dem gegenüber hat .com um 1,4 Prozent verloren. Die eigene Landesendung hat damit an Profil und Schärfe gewonnen. Die in Schweden beliebte Endung .nu für das Gebiet der Pazifik-Insel Niue hat ebenfalls leicht verloren; ihr Marktanteil sank von 7 Prozent auf 6,5 Prozent. Das Wort „nu“ bedeutet „jetzt“ im Schwedischen, und ist daher in vielen skandinavischen Ländern besonders populär. Hinzu kommen noch 425 nTLDs, die mindestens eine Domain in ihrem Bestand führen, deren Inhaber seinen Sitz in Schweden hat; insgesamt sind rund 31.000 Domains unter neuer Endung in Schweden registriert, wobei .top mit 5.125 Domains an der Spitze steht, gefolgt von .xyz mit 3.702 und .bid mit 2.414 Domains.

Quelle: icann.org, comlaude.com, telecompaper.com

UDRP – VOLKSWAGEN ERSTREITET AUDI-DOMAINS

Die Volkswagen Group of America, Tochter der Volkswagen AG, zu deren Töchtern auch die Audi AG zählt, ging in einem UDRP-Verfahren gegen einen Infinity-Händler aus Kansas City (USA) vor. Der hatte vier Audi-Domains registriert, nachdem ihm bekannt geworden war, dass Audi in der Gegend um Kansas City eine neue Niederlassung küren werde.

Audi pflegt in den USA ein Händlernetzwerk, dessen von Audi lizensierte Internetdomains nach einem bestimmten Muster aufgebaut sind: Dem Markennamen verbunden mit dem Ort der Händlerniederlassung. Im Jahr 2015 suchte Audi für den Bereich Merriam und Shawnee Mission bei Kansas City einen neuen Vertragshändler. Im Rahmen einer Ausschreibung gab das Unternehmen im März 2015 bekannt, dass fünf Händler in die engere Wahl kämen. Am 12. Mai 2015 registrierte ein Infiniti-Händler aus Kansas City, der Verbindung zu einem der fünf Finalisten hatte, die Domain-Namen audimerriam.com, audishawneemission.com, merriamaudi.com und shawneemissionaudi.com. Am 22. Mai 2015 teilte Audi mit, dass die Kuni Auto Group Vertragshändler werde und bestätigte dieser, dass sie unter „Audi Shawnee Mission“ firmieren dürfe. Im Oktober 2015 informierte Kuni Audi darüber, dass die Domains audishawneemission.com und shawneemissionaudi.com bereits anonym registriert seien. Im Februar 2016 stellte Audi fest, dass auch die Domains audimerriam.com und merriamaudi.com bereits registriert sind, ebenfalls über einen Anonymisierungsdienst. Im März 2016, nachdem Audi herausgefunden hatte, wer die Domains tatsächlich registriert hat, entsponn sich ein monatelanger Dialog mit dem Infinity-Händler aus Kansas City, der Inhaber der Domains war. Unter den Domains fand sich lediglich der Hinweis „Website Coming Soon!“. Nachdem Verhandlungen über den Transfer der Domains gescheitert waren, beantragte Audi am 01. Juni 2017 im Rahmen eines UDRP-Verfahrens vor der World Intellectual Property Organization (WIPO) den Transfer. Audi verwies auf eine Markenrechtsverletzung, dass der Gegner unter dem Namen „Audi“ nicht bekannt sei, Audi ihm die Nutzung seiner Marke nicht erlaubt habe und er sie nicht für ein gutgläubiges Angebot von Waren oder Dienstleistungen nutze. Zudem habe der Gegner Kenntnis von dem Auswahlprozess gehabt. Ihm war auch die Marke Audi bei Registrierung der Domains bekannt, da er, wie er selbst mitteilte, selber mit Audi-Fahrzeugen handelt. Der Gegner nahm zur Sache nicht Stellung. Als Entscheider wurde die Biochemikerin, Juristin und Mediatorin Harrie R. Samaras berufen.

Samaras prüfte die Sache und gab dem Antrag von Audi auf Übertragung der Domains statt (WIPO-Case No. D2017-1070). Samaras ging von der verwirrenden Ähnlichkeit zwischen der Marke Audi und den Domain-Namen aus, die lediglich mit Ortsbestimmungen versehen waren. Letzteres machte die Sache noch verwirrender, da die Öffentlichkeit davon ausgeht, dass die geographischen Bezeichnungen den Ort für die Geschäftstätigkeit der Beschwerdeführerin bestimmt. Ausserdem bestätigte sich für Samaras der Anscheinsbeweis, wonach der Gegner kein Recht und kein berechtigtes Interesse an der Nutzung der Domains habe, da er nicht unter dem Namen bekannt sei, er von Seiten der Beschwerdeführerin aus nicht autorisiert sei, die Marke Audi zu nutzen, er keine geschäftliche Verbindung zu Audi habe und er keine gutgläubigen Waren oder Dienstleistungen unter den Domains anbietet oder irgendwelche Anzeichen für eine solche künftige Nutzung sichtbar seien. Die gegenüber der Beschwerdeführerin geäußerte Erklärung, die Domains für den Ankauf und Verkauf gebrauchter Audis zu nutzen, wäre jedenfalls nicht rechtens. Auf Grundlage dieser unwidersprochenen Angaben der Beschwerdeführerin sei auch von der Bösgläubigkeit des Gegners auszugehen. Er registrierte die mit der Marke Audi identischen Domains, ohne ein Recht oder legitimes Interesse dazu zu haben. Die Marke Audi bestand in den USA schon lange bevor der Gegner die Domains registrierte. Da er mit Audis handelt, war ihm die Marke auch bekannt, als er die Domains registrierte. Zudem musste er als Auto-Händler auch die allseits bekannte Konvention von Domains für Audi-Niederlassungen kennen, in der die Marke zusammen mit dem Ort der Niederlassung zum Domain-Namen wird. Und selbst, wenn die Domain-Namen derzeit keine Inhalte aufweisen, so ergab sich für Samaris aus dem Umstand, dass die Domains ungenutzt registriert sind, bereits eine Störung der Geschäfte der Beschwerdeführerin, der Traffic verloren geht und die bzw. deren Vertragshändler daran gehindert ist, die Domains selbst zu registrieren. Nach alle dem waren die Voraussetzungen der UDRP erfüllt, und Samaris entschied auf Übertragung der vier Domains auf die Beschwerdeführerin.

Die UDRP-Entscheidung über die Domain audimerriam.com und andere finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1664

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: wipo.int, eigene Recherche

DOMAINING – WAR FRÜHER NICHT ALLES BESSER?

Eine der populären Fragen unter Domainern ist, wer die leichtere Zeit hatte beim Domaining. Raymond Hackney fragte im Branchenblog thedomains.com, ob es heutzutage härter ist, Domains zu verkaufen als vor zehn Jahren. Die Meinungen gehen auseinander.

Hackney knüpft an Rick Schwartz an, der vor kurzem auf Twitter mitgeteilt hatte, dass es in den frühen Jahren des Domainings härter gewesen sei als heute: Damals war das Internet noch neu und die Euphorie groß. Aber für Domainer gab es noch keine Regeln und keine Verkaufsbörsen. Für Schwartz war es ein großartiges, unbekanntes Risiko. Vor 20 Jahren war das Internet neu, man wusste noch nicht viel darüber und noch weniger über den Verkauf von Domains. Und wie sah es vor zehn Jahren aus: 2007 war bekannt, wie man Domains kauft und verkauft, es gab Domain-Handelsplätze und es gab lukratives Domain-Parking. Doch heute sieht es nicht mehr so rosig aus. Google ist auf der Suche nach Inhalten beherrschend, Domain-Parking bringt nicht mehr so viel ein, die neuen Top Level Domains bieten Ausweichmöglichkeiten bei der Domain-Wahl, Social-Media ist populär und macht in vielen Fällen Domains überflüssig. Hackney zitiert Domain-Investor Jim Holleran, der versichert, dass es heute viel schwieriger wäre als 2007. Damals konnte man allein vom Domain-Parking leben. Aus seiner Sicht ist Google der wesentliche Grund, warum es heute schwieriger geworden ist. Nachdem Chinesen Ende 2015 eine kurze Blüte getrieben haben, gehe es nur noch bergab. Die neuen Endungen haben die Domain-Industrie vergiftet, meint Holleran weiter. Endkunden zu überzeugen sei heute härter als früher. Viele denken, Facebook oder andere Social-Media Accounts seien alles, was sie bräuchten. Hoffnung gehe aktuell noch vom Spanisch sprechenden .com-Markt und von Indien aus.

Kommentatoren des Artikels von Hackney blicken in das Jahr 2007 zurück, als man noch leicht gute Zwei-Wörter-Domains hat registrieren können und per Drop-Catch für wenig Geld ebenfalls gute Domains erstehen konnte. Man musste auch nicht mit den Chinesen bei Kurzdomains konkurrieren. Mit zu den Faktoren des Niedergangs gehören auch Mobilgeräte, Apps und künstliche Intelligenz (Amazon Echo). Jedoch gibt es auch Gegenstimmen, die sich erinnern, dass schon 2007 gesagt wurde, der Domaining-Zug sei abgefahren. Und doch konnte man noch einsteigen und sehr gute Geschäfte machen – wie heute auch. Zudem war es damals mit den Käufen schwieriger, da Domainer nicht gezwungen waren, ihre Domains an den Mann zu bringen. Mit dem Banken-Crash 2008 wurde viele zum Verkauf sehr guter Domains gezwungen, und man konnte gute Geschäfte machen.

Doch ein Ende des Investierens in Domains ist lange noch nicht abzusehen. Domainer untereinander sorgten früher für den regen Handel, weil sie aufgrund der Parking-Gewinne liquide waren. Jetzt, wo diese Geschäfte zurückgehen, müssen sie sich anstrengen und Domains an Endkunden verkaufen oder selber entwickeln. Das macht das Geschäft sicher härter, sorgt aber gleichzeitig für die Zukunft: denn nichts beflügelt die Nachfrage nach Domains mehr als Domains, die auch wirklich von Endkunden genutzt werden.

Quelle: thedomains.com

CRYPTONEWS.COM – KRYPTISCHES FÜR EUR 43.000,-

Die vergangene Domain-Handelswoche lieferte wieder keine grossen Zahlen, war aber einerseits mit cryptonews.com zum Preis von EUR 43.000,- nicht ganz so enttäuschend, wie auch – andererseits – mit der kanadischen bci.ca zu US$ 13.560,- (ca. EUR 11.511,-).

Dotcom befindet sich in vermeintlicher Sommerpause, denn mit cryptonews.com zu immerhin EUR 43.000,-, gefolgt von jac.com für glatte US$ 45.000,- (ca. EUR 38.200,-) und nocks.com für ebenso runde US$ 35.000,- (ca. EUR 29.711,-) waren die Zahlen nicht groß, aber auf ihre Art nicht schlecht. Doch was tatsächlich für Schlagzeilen sorgt, sind zwei hochpreisige Zwei-Zeichen-Domain-Deals von Aron Meystedt. Der teilte mit, dass er xf.com und oc.com innerhalb einer Woche zu jeweils hohen Preisen verkauft hat. Die tatsächlichen Preise darf er aufgrund vertraglicher Vereinbarungen nicht nennen. Doch wenn man sich vergegenwärtigt, dass Aron Meystedt bereits Angebot für xf.com in Höhe von US$ 1,5 Mio. ausgeschlagen hat, und beide Domains in chinesische Hände gingen, kann man von sehr erfreulichen Geschäften ausgehen. Das hohe Angebot für xf.com hatte er 2016 ausgeschlagen, weil seinerzeit dies seine „Brand“-Domain war. Mittlerweile sattelte er seine Investment-Unternehmung jedoch auf napkin.com um und konnte sich so von xf.com trennen. Die Domain oc.com hatte er selbst erst vor wenigen Wochen gekauft. Eigentlich sollte er sie als Brooker für den Inhaber an einen Dritten verkaufen. Doch innerhalb der vom Inhaber gesetzten dreimonatigen Frist fand sich kein Käufer, so dass Meystedt selbst einsprang.

Die Länderendungen führte die kanadische bci.ca mit dem Preis von US$ 13.560,- (ca. EUR 11.511,-) deutlich an. Ihr folgt die französische garage.fr mit EUR 10.000,-. Erst bei EUR 4.000,- stieg die deutsche Endung mit sj.de ein, die Besucher auf serienjunkies.de weiterleitet. Darüber hinaus brachte .de aber auch Domains wie drehverbindungen.de (EUR 3.000,-) und weinkunde.de (EUR 2.800,-) mit, die noch keine Inhalte aufweisen. Selten dabei, aber diesmal gelistet ist eine philippinische Domain: bpo.com.ph erzielte US$ 4.500,- (ca. EUR 3.820,-), die leider derzeit nicht konnektiert ist.

Die neuen Endungen lieferten the.party zu US$ 6.200,- (ca. EUR 5.263,-), auf der noch nichts los ist, und clean.cloud für US$ 3.000,- (ca. EUR 2.547,-). Alsdann folgten die klassischen generischen Endungen mit drei Domains: onlinewetten.info zu einem Preis von EUR 4.700,- ist noch nicht richtig im Netz angekommen, betrue.net für EUR 3.900,- liefert auch noch keine Inhalte, und mcasino.net für US$ 2.500,- (ca. EUR 2.122,-) lässt die Kassen auch noch nicht klingen. Die vergangene Domain-Handelswoche war damit sehr dünn gesät. Allein, was sich im Hintergrund tut, die großen Deals, zu denen keine Zahlen veröffentlicht werden, lassen nicht am Domain-Handel zweifeln.

Länderendungen
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bci.ca – US$ 13.560,- (ca. EUR 11.511,-)

garage.fr – EUR 10.000,-
lov.fr – EUR 4.000,-

sj.de – EUR 4.000,-
drehverbindungen.de – EUR 3.000,-
weinkunde.de – EUR 2.800,-
stayhealthy.de – EUR 2.000,-

bpo.com.ph – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.820,-)
hms.io – US$ 4.200,- (ca. EUR 3.565,-)
aptourism.in – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.547,-)
bite.es – EUR 2.000,-

Neue Endungen
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the.party – US$ 6.200,- (ca. EUR 5.263,-)
clean.cloud – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.547,-)

Generische Endungen
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onlinewetten.info – EUR 4.700,-

betrue.net – EUR 3.900,-
mcasino.net – US$ 2.500,- (ca. EUR 2.122,-)

.com
—–

cryptonews.com – EUR 43.000,-
jac.com – US$ 45.000,- (ca. EUR 38.200,-)
nocks.com – US$ 35.000,- (ca. EUR 29.711,-)
onco.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 21.222,-)
mydates.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.489,-)
lotosgold.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.489,-)
seniorsingles.com – US$ 9.000,- (ca. EUR 7.640,-)
audes.com – US$ 9.000,- (ca. EUR 7.640,-)
modernfertility.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.791,-)
nuven.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.791,-)
suntap.com – GBP 7.000,- (ca. EUR 7.750,-)
labsol.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 6.367,-)
heretik.com – US$ 7.000,- (ca. EUR 6.367,-)
shop-zone.com – US$ 7.000,- (ca. EUR 6.367,-)
eyetronic.com – US$ 7.000,- (ca. EUR 6.367,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

KOPENHAGEN – SCHULUNG IN GUTER DOMAIN-PRAXIS

DK Hostmaster, Domain-Registry der dänischen Endung .dk, lädt für Anfang Oktober 2017 zur Schulung „Learn about good domain name practice“ in die eigenen Räumlichkeiten in Kopenhagen (Dänemark).

DK Hostmaster veranstaltet die Schulung „Learn about good domain name practice“ am Vormittag des 03. Oktober 2017. Dafür konnte man den Rechtswissenschaftler Clement Salung Petersen von der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kopenhagen gewinnen. In seinem Vortrag wird er Antworten auf Fragen wie: Was macht gute Domain-Praxis aus? Haben geschäftliche Domain-Betreiber bessere Rechte als private Domain-Registranten an Domain-Namen? Können so genannte Hassseiten unter .dk gegen gute Domain-Praxis verstoßen? In wieweit kann man .dk-Domains zum Verkauf anbieten? geben. Die Schulung, die gänzlich auf Dänisch gehalten wird, ist für jeden gedacht, der sich für gute Domain-Praxis interessiert.

Die Schulung „Learn about good domain name practice“ findet am 03. Oktober 2017 von 09:00 bis 12:00 Uhr in den Räumen der dänischen Registry DK Hostmaster, Kalvebod Brygge 45, 3. Stock, 1560 Kopenhagen V (Dänemark) statt. Die Veranstaltung ist auf 30 Teilnehmer begrenzt. Kosten werden nicht erhoben. Die Registrierung verläuft nach dem „first come, first served“-Prinzip.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1665

Quelle: dk-hostmaster.dk

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