.com/.net

IDN-Pläne von VeriSign

VeriSign Inc. hat die Pläne zur Einführung internationalisierter Varianten der weltweit wichtigsten Top Level Domains .com und .net vorgestellt. Vor allem Altinhaber einer internationalisierten Domain (IDN) können profitieren.

Nach einem Report des Marktforschungsunternehmen Comscore aus dem Jahr 2012 ist der Anteil der nicht englisch-sprechenden Internetnutzer auf 87 Prozent angestiegen. Um diesen Nutzern die Navigation im Internet in ihrer Muttersprache zu ermöglichen, hat ICANN auf Ebene der Second Level Domain internationalisierte Domain-Namen eingeführt, so dass auch Zeichen außerhalb des ASCII-Zeichensatzes in Domains verwendet werden können. Im Zusammenhang mit der Einführung neuer globaler Top Level Domains hat VeriSign als Registry für .com und .net dieses Konzept auf die Ebene dieser beiden Top Level Domains übertragen, so dass künftig Domains unter .com und .net vollständig in Muttersprache registriert werden können. Im Fall von .com hat sich VeriSign um zwölf internationalisierte Varianten beworben: Kyrillisch, Hebräisch, Arabisch, Devanagari, Thai, Katakana, Chinesisch (vereinfacht sowie traditionell) und Hangul; bei .net hat sich VeriSign auf Devanagari, vereinfachtes Chinesisch und Hangul beschränkt. Unklar war bisher jedoch, wie VeriSign diese Domains vergibt.

Für Aufklärung hat nun VeriSign-Vize Pat Kane in einem Schreiben an ICANN gesorgt. Demnach erhält der Inhaber einer IDN.com- oder IDN.net-Domain das alleine Recht, diese Domain vorbehaltlich von Mechanismen zum Schutz von Rechteinhabern auch unter einer IDN-Variante von .com oder .net zu registrieren; eine Verpflichtung zur Registrierung besteht nicht. Zur Erklärung verweist VeriSign auf zwei Beispiele:

– Bob Smith ist Inhaber einer Second Level Domain in dem Format IDN.net, wobei „IDN“ für eine beliebige internationalisierte Second Level Domain steht. Diese Domain ist unter keiner der drei internationalisierten Varianten von .net zur Registrierung verfügbar, es sei denn, Bob Smith entscheidet sich, diese Domain(s) zu registrieren. Er kann aber auch untätig bleiben.

– John Doe hat bisher keine Second Level Domain in dem Format IDN.com registriert. Nun entscheidet er sich, unter .com eine vollständig internationalisierte Second Level Domain in der Sprache Thai zu registrieren. In diesem Fall ist die Second Level Domain für alle anderen internationalisierten Varianten von .com sowie .com selbst gesperrt, es sei denn, John Doe entscheidet sich für eine Registrierung.

VeriSign will damit den Kostendruck sowohl für Unternehmen als auch Verbraucher durch rein defensive Registrierungen senken, und zugleich Verwirrung bei den Endkunden vermeiden. Ob ICANN diesen Vorschlägen folgt, bleibt jedoch abzuwarten. Aktuell besteht für die Internetnutzer noch kein Handlungsbedarf.

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