TLDs

Neues von .us, .asia und .site

Da heisst das Ding schon Website, warum also nicht gleich eine Endung .site? So denkt man zumindest bei einem japanischen Provider und kündigt unverzagt die Bewerbung um eine solche Top Level Domain an. Bei .us wirds dagegen kurz und knapp, während .asia an die Gebühren ran will – hier unsere Kurznews.

Neustar, Registry der US-amerikanischen Länderendung .us, hat angekündigt, .us-Domains mit einem und zwei Zeichen zur allgemeinen Registrierung freizugeben. Zur Begründung verweist Neustar auf die Absicht, .us attraktiver und damit präsenter in der Öffentlichkeit machen zu wollen. Bei der Vergabe der bisher gesperrten Adressen orientiert man sich an .biz: Die erste Phase ist ein „RFP“ (Requests for Proposal) getauftes Ausschreibungsverfahren, in Phase zwei dann die klassische Versteigerung an den Meistbietenden. Bleiben dann noch Domains übrig, erfolgt ihre Vergabe in offener Registrierung auf der Grundlage des „first come, first served“-Prinzips. Ein konkretes Datum für den Beginn dieser drei Freigabephasen hat Neustar bisher nicht genannt; ein Termin noch in diesem Jahr ist jedoch sehr wahrscheinlich, zumal es bei der ccTLD der Zustimmung ICANNs nicht bedarf.

Mit einer ungewöhnlichen Bitte hat sich DotAsia, Verwalterin der Top Level Domain .asia, an die Internet-Verwaltung ICANN gewandt. Mit Schreiben vom 20. Mai 2010 bittet DotAsia-CEO Edmon Chung, die Registry-Fee von derzeit US$ 0,75 pro registrierter .asia-Domain auf US$ 0,50 abzusenken. Zur Begründung verweist Chung unter anderem darauf, dass von den 70 Ländern der Pan-Asia-Community über 40 als Entwicklungsländer betrachtet werden; auch verfüge erst 20 Prozent der Bevölkerung über Internetzugang. Geringere Gebührenzahlungen würden es DotAsia erlauben, mehr Geld in Community-Projekte zu stecken. Der wahre Grund dürfte indes sein, dass unter .asia derzeit nur etwa 200.000 Domains registriert sind; erhofft hatte man sich allein im ersten Jahr rund 335.600 Registrierungen. Eine Reaktion von ICANN gibt es bisher nicht; im Fall von .pro hat man jedoch erst kürzlich anlässlich der Verlängerung des Registry-Vertrages die Gebühren gesenkt.

Das japanische Unternehmen UrbanBrain Inc., nach eigenem Bekunden ein „registry back-end service provider“, hat eine Bewerbung um die Top Level Domain .site (dotSite) angekündigt. Die Endung soll „individual internet users, hobbyists and business owners“ zur Registrierung offenstehen, also praktisch jedermann. So ganz klar, worin der besondere Nutzen der TLD liegen soll, wird auch beim Betrachten der recht übersichtlichen Internetseite von dotSite nicht; mehr als dass man sich unter .site ein weites offenes Land vorstellen soll, wo man sich seine eigene virtuelle Heimat schaffen kann, findet man noch nicht. Da ICANN frühestens beim anstehenden Juni-Meeting in Brüssel über das Bewerberhandbuch und das Anforderungsprofil aller Interessenten aufklären will, steht allerdings auch noch reichlich Zeit zur Verfügung, um am eigenen Webauftritt zu feilen.

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