TLDs

Neues von .mobi, .food und .xxx

Je kürzer eine Domain, desto begehrter: dieser simplen Formel will sich auch die Mobil-Domain .mobi nicht verschließen, und gibt die kurzen Adressen frei. Daneben kämpft die Porno-Domain .xxx weiter um ihre Einführung, während der Streit um die Ess- und Koch-Domain .food beigelegt scheint.

Goldene Zeiten für die Liebhaber von kurzen Domains: nachdem sich .de zehntausendfach an den attraktiven Adressen erfreut, hat auch dotMobi, Verwalter der Mobil-Domain .mobi, die Einführung von Ein- und Zwei-Zeichen-Domains wie q.mobi, k9.mobi, 13.mobi oder ny.mobi angekündigt. Bei der Vergabe will .mobi eigene Wege gehen: statt eines Verkaufs der Adressen an Meistbietende sollen sich starke Marken mit einem Schwerpunkt auf hochwertigen mobilen Inhalten darum bewerben, und ein „expression of interest“ einreichen. Hierzu muss man ein Online-Formular ausfüllen, in dem man beschreibt, wie man die Webadresse nutzen will. Die Registry erhofft sich einen positiven Imageeffekt für den künftigen Inhaber, aber auch für sich selbst. Ob und mit welchen Kosten die Kurz-Domains verbunden sind, teilt dotMobi auf seiner Website nicht mit.

Der Rechtsstreit zwischen dem österreichischen Starkoch Wolfgang Puck und seiner Ehefrau Gelila mit dem TLD-Beratungsunternehmen Minds + Machines scheint ein gütliches Ende gefunden zu haben. Minds + Machines warf dem Ehepaar Puck, mit dem es sich um die Endung .food bewerben will, vor, dass Ehefrau Gelila die Geschäftsbeziehung durch schlagkräftige, beleidigende und launische Handlungen zerstört habe; so habe sie sich als Erschafferin des „new internet“ bezeichnet und als der „next Bill Gates“ vorgestellt. Nachdem die Pucks mehrfach um Verlängerung der Frist zur Klageerwiderung gebeten hatten, veröffentlichte nun ein Gericht in Seattle einen Beschluss vom 28. Oktober 2009, wonach die Parteien das Verfahren gütlich beigelegt haben, ohne dass einer Partei Kosten aufzuerlegen wären. Über den Inhalt der Einigung wurde bisher öffentlich nichts bekannt; domainnamewire.com spekuliert aber, dass die Pucks sich von ihren Forderungen an einer Teilhabe aller TLD-Bewerbungen von Minds + Machines verabschiedet hätten.

Das Schicksal der Rotlicht-Domain .xxx wird sich in Kürze entscheiden. Stuart Lawley vom Registry-Bewerber ICM Registry nahm das ICANN-Treffen in Seoul zum Anlass, um mit ICANN-Aufsichtsrat Peter Dengate Thursh und CEO Rod Beckstrom die Bewerbung nochmals zu diskutieren. Parallel hat ICM die Protokolle der mündlichen Verhandlung vor dem Schiedsgericht in Washington Ende September online gestellt; die Dokumente umfassen mehrere hundert Seiten. ICM hat inzwischen US$ 4,5 Mio. in das Schiedsgerichtsverfahren mit ICANN gesteckt; insgesamt belaufen sich die Investitionen laut Lawley auf US$ 8 Mio. An Interesse scheint es .xxx jedenfalls nicht zu fehlen: wie Lawley bekanntgab, liegen bereits 104.000 Vorbestellungen für .xxx-Domains vor – obwohl völlig unklar ist, ob, wann oder für wen die Domains erhältlich sein werden.

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