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Neues von .is, .jobs und .xxx

Fröhliche Weihnachten bei der Rotlicht-Domain .xxx: wenige Tage vor den Feiertagen sendet ICANN vorsichtige Signale, die auf eine Einführung hoffen lassen. Auch bei .jobs ist nach einem vergeblichen Angriff der Konkurrenz allgemeines Aufatmen zu vernehmen, während man in Island bewährte Regelungen der deutschen DENIC eG nachbastelt – hier die Kurznews.

Die isländische Domain-Verwaltung ISNIC hat ihre Vergaberegelungen um einen Service namens „dispute lock“ ergänzt. Um zu verhindern, dass eine Domain unterhalb des Länderkürzels .is während eines anhängigen Rechtsstreits auf einen Dritten übertragen wird, blockiert ISNIC auf Antrag und gegen Zahlung einer Gebühr jede Änderung in der Person des Inhabers. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller belegen kann, dass ein Verfahren vor einem isländischen oder anderen qualifizierten Gericht läuft. In technischer Hinsicht bleibt die Domain unverändert, kann also weiter aufgerufen werden. Zeitlich ist die Sperre auf sechs Monate begrenzt, kann aber wiederholt verlängert werden. Ein ähnliches Instrument hält auch die deutsche Domain-Verwaltung DENIC eG mit dem „Dispute-Antrag“ seit vielen Jahren bereit.

Aufatmen bei der .jobs-Registry Employ Media: im Rahmen des Meetings in Cartagena hat ICANN entschieden, den Beschluss zur Liberalisierung der Vergaberegeln nicht zu ändern und damit zu belassen. Ein entsprechender Vorstoß der „.JOBS Charter Compliance Coalition“, die besetzt ist mit Personalunternehmen wie Monster.com oder der „Newspapers Association of America“, ist damit gescheitert, weshalb Employ Media nun das RFP-Verfahren, eine Art Ausschreibung, vorantreiben kann. Es wird erwartet, dass der Startschuss hierfür Anfang 2011 fallen wird.

ICM Registry Inc., designierte Verwalterin der Porno-Domain .xxx, hat ein neues „founders program“ gestartet. Ähnlich einer Ausschreibung können Personen und Unternehmen aus dem Bereich der Erwachsenen-Unterhaltung um Premium-Domains werben, wenn sie sich verpflichten, diese zu entwickeln und für mindestens zwei Jahre mit besonders hochwertigem Content zu versehen. Ein Durchlaufen der Sunrise-Phasen bliebe diesen Bewerbern ebenfalls erspart. Ob .xxx tatsächlich eingeführt wird, steht allerdings noch in den Sternen. Anlass zum Zweifel dürfte der Hinweis von ICANN-Aufsichtsrat Peter Dengate Thrush gegeben haben, dass die Bedenken des Governmental Advisory Committee (GAC) mehr als eine Formalität darstellen würden; gleichwohl scheint ICANN diesmal gewillt, auch gegen den Rat des GAC grünes Licht für die umstrittene Domain zu geben. Weitere Gespräche mit dem GAC sind für Februar 2011 angesetzt.

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