gTLDs

ICANN legt Missbrauchsbericht der CCTRT über den DNS-Missbrauch unter gTLDs vor

Die Internet-Verwaltung ICANN hat vor wenigen Tagen den Report »Statistical Analysis of DNS Abuse in gTLDs« vorgestellt. Angeleitet vom »Competition, Consumer Trust and Consumer Choice Review Team« (CCTRT), lässt er die neuen Top Level Domains nicht immer in gutem Licht erscheinen.

Im Mittelpunkt der Studie, die von der .nl-Registry SIDN in Zusammenarbeit mit der Delft University of Technology erstellt wurde, steht der Vergleich missbräuchlicher Arten einer Domain-Nutzung wie Spam, Phishing und Malware unter »legacy TLDs« wie .com oder .net und den neu eingeführten Domain-Endungen. Bedauerlicherweise liest sich der 32seitige Report eher sperrig. Dazu trägt vor allem der mathematisch-statistische Ansatz dieser Untersuchung bei, der Informationen aus verschiedenen Quellen wie Blacklists (z.B. von Spamhaus oder der Anti-Phishing Working Group), Zone Files oder WHOIS-Daten kombiniert. So ermittelt er beispielsweise für die alten generischen Endungen eine »spam-domains-per-10,000 rate« von 56,9, für die nTLDs dagegen von 526,6.

Die Schlüsselergebnisse dieses Reports fasst ICANN wie folgt zusammen:

  • die Zahl der kompromittierten ("gehackten") Domain-Namen erscheint bei den »legacy TLDs« höher zu sein
  • die Zahl der böswillig registrierten Domains erscheint dagegen bei den nTLDs höher zu sein
  • wenig überraschend reduzieren Registrierungsbeschränkungen den Anteil missbräuchlich genutzter Domains
  • in absoluten Zahlen ist der Anteil missbräuchlich genutzter Domains bei den »legacy TLDs« konstant, während bei den neuen Endungen ein Aufwärtstrend festzustellen ist
  • Privacy- und Proxy-Dienste führen nicht zu einem signifikanten Anstieg von Missbrauch

ICANN hat den Report bis 19. September 2017 zur öffentlichen Stellungnahme online bereitgestellt. Im Anschluss wird das CCTRT die eingegangenen Kommentare auswerten und in den Schlussbericht einarbeiten, der dem ICANN-Vorstand bis 06. Oktober 2017 vorgelegt werden soll. Die Öffentlichkeit gibt sich derzeit jedoch zurückhaltend – bisher sind keine Kommentare eingegangen.

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