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Registry SWITCH bald kein Registrar mehr

Aufgabentrennung bei .ch: das schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) hat angekündigt, dass die .ch-Registry SWITCH ab 2015 nur noch die technische Verwaltung innehat. Eine Registrierung von .ch-Domains an Endkunden wird SWITCH damit künftig nicht mehr anbieten können.

Seit über 25 Jahren betreibt die unabhängige, nicht-gewinnorientierte Stiftung SWITCH die Registry für die schweizer Länderendung .ch. Mit Gründung der Tochtergesellschaft Switchplus AG im Mai 2009 begann SWITCH zudem, über die reine Registry-Leistung hinaus auch im Markt der Domain-Registrare tätig zu werden. Dies führte unter anderem auf Betreiben einer Gruppe von Hosting-Providern, darunter der Hostpoint AG, zu einer Vielzahl von gerichtlichen Auseinandersetzungen, da sie sich im Wettbewerb benachteiligt fühlten. Doch am 31. März 2015 endet der Registry-Vertrag zwischen SWITCH und dem BAKOM. Dies nahm das BAKOM bereits im Februar 2014 zum Anlass, um einen ersten Entwurf der neuen Verordnung über Internet-Domains (VID) zu veröffentlichen. Dieser sieht vor, dass die technisch-hoheitlichen Aufgaben einer Registry einerseits und das kommerziellen Endkundengeschäft eines Domain-Registrars andererseits strikt voneinander getrennt werden.

Die Trennung hat zur Folge, dass SWITCH den Endkunden ab Frühjahr 2015 keine direkte Registrierung von .ch-Domains mehr anbieten kann. Wer bisher seine .ch-Domains über SWITCH registriert hat, muss sich zudem nach Ablauf des Registrierungsvertrages einen neuen Registrar suchen. SWITCH wird alle betroffenen Inhaber ab Anfang 2015 in einem geordneten Prozess mit einer mehrstufigen Kommunikation informieren und begleiten. Nach Angaben von SWITCH werden die Domain-Inhaber drei Monate vor Ende des Abonnements aufgefordert, ihre Domain-Namen von SWITCH zu einem Partner ihrer Wahl zu transferieren. Dieser Prozess wird insgesamt etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen. Aktuell besteht daher kein Handlungsbedarf, solange die SWITCH-Kunden nicht mit detaillierten Informationen zum Handeln aufgefordert werden. Trotz der Aufgabentrennung gibt sich SWITCH professionell:

Wir begrüssen diese Trennung von hoheitlicher, regulierter Aufgabe und Endkundengeschäft. SWITCH hat im Laufe der Jahre einen gut funktionierenden Markt für Domain-Namen aufgebaut“,

hält etwa Dr. Andreas Dudler, Geschäftsführer von SWITCH, fest. Die Konkurrenz von der Registrar Alliance zeigt sich hingegen erfreut, dass die direkten Rückmeldungen aus dem Markt vom BAKOM aufgenommen wurden und dass das Risiko eines Verlustes eines Domain-Namens für die Domain-Namen-Endkunden deutlich reduziert werden konnte.

Die für die Trennung notwendigen gesetzlichen Anpassungen müssen noch vom Bundesrat genehmigt werden. Hieran zweifelt aber offenbar niemand: Für die Registrare haben sowohl das BAKOM als auch SWITCH bereits zwei Informationsveranstaltungen organisiert, um sie über die geplanten Änderungen zu unterrichten.

Weitere Informationen zu den Änderungen bei .ch sowie mehrere Präsentationen finden Sie hier.

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