Freenet AG

steht Registrar Strato vor Verkauf?

In den deutschen Registrar-Markt kommt offenbar Bewegung: nach unbestätigten Presseberichten will sich das Telekommunikationsunternehmen freenet AG mit Sitz in Büdelsdorf von seiner Tochter Strato AG trennen. Als Kaufpreis wird ein dreistelliger Millionenbetrag kolportiert.

Mit mehr als vier Millionen Domain-Namen und rund 1,3 Millionen Kundenverträgen zählt die in Berlin ansässige Strato-Gruppe nach eigener Einschätzung zu den beiden größten Webhosting-Anbietern in ganz Europa. Als hundertprozentige Tochter der Freenet AG bleibt sie von deren Neustrukturierungen jedoch nicht verschont; nach unbestätigten, aber bisher nicht dementierten Presseberichten, die unter anderem von der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Unternehmenskreise verbreitet werden, will sich Freenet nach dem Verkauf seiner DSL-Sparte nun auch von der Webhosting-Tochter Strato trennen. Der Verkaufsprozess soll noch im Juni 2009 eingeleitet werden, wobei freenet einen Erlös in der Größenordnung von EUR 300 bis 400 Millionen anstrebt. Den Berichten zufolge beschäftigt Strato derzeit etwa 500 Mitarbeiter.

Kaufinteressenten werden öffentlich bisher nicht genannt, obgleich über den Namen United Internet AG wiederholt spekuliert wird. United Internet zählt zu den größten Anteilseignern von freenet. Allerdings ist fraglich, ob die Kartellbehörden einem Erwerb zustimmen würden; United Internet zählt mit über 13 Millionen gehosteten Domains bereits jetzt zu einem der drei grössten Registrare weltweit.

Dass sich die Eigentümerverhältnisse bei Strato ändern, wäre indes nichts neues. Im Jahr 2005 genehmigte das Kartellamt den Verkauf der STRATO-Gruppe, damals bestehend aus TECT AG, STRATO Medien AG, STRATO Rechenzentrum AG und Cronon AG, durch die Teles AG an die freenet.de AG. Der öffentlich bekannte Kaufpreis betrug seinerzeit EUR 132 Mio. und wurde in Höhe von EUR 80 Mio. in bar und der Rest in 3,1 Mio. freenet.de-Aktien gezahlt. Darüber hinaus unterstützte die Teles AG die freenet AG über die Dauer von drei Jahren mit netztechnischen Systemen, für die freenet als Gegenleistung EUR 10 Mio. zahlen sollte.

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