nTLDs

Nächste Einführungsrunde schon 2016?

Die Vorbereitungen zur nächsten Einführungsrunde für neue globale Top Level Domains werden konkret: Die Internet-Verwaltung ICANN hat am 22. September 2014 den ersten Entwurf des Arbeitsplans veröffentlicht. Frühestens im Jahr 2016 soll es losgehen.

Über 400 neue Top Level Domains aus der Einführungsrunde 2012 sind bisher delegiert, und ein Ende ist nicht absehbar: allein die Versteigerung jener Endungen, für die Mehrfachbewerbungen eingegangen sind, wird noch bis weit in das Jahr 2015 andauern. Insgesamt geht ICANN davon aus, die aktuelle Runde Mitte des Jahres 2017 abzuschliessen. Das hält ICANN jedoch nicht davon ab, in die Zukunft zu blicken und ab sofort die nächste Runde vorzubereiten.

In den vergangenen Monaten gab es ein wachsendes Interesse am Zeitplan für die nächste Bewerbungsrunde”,

teilte Akram Atallah, Präsident von ICANNs Global Domain Division, mit. Das Bewerberhandbuch sehe ausdrücklich vor, die nächsten Runden so schnell wie möglich zu starten. Da das aktuelle Einführungsverfahren stabil laufe und wöchentlich neue TLDs delegiert würden, stünden ICANN jetzt die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, sich mit der nächsten Runde zu befassen.

Um die Eckpunkte der dafür notwendigen Arbeiten abzustecken, hat ICANN ein »New gTLD Program Reviews and Assessments Draft Work Plan« (Draft Work Plan) genanntes Dokument veröffentlicht. Das 28seitige Arbeitspapier sieht im Wesentlichen vor, die bisher gewonnenen Erfahrungen umfangreich auszuwerten und zu prüfen, ob die selbst gesteckten Ziele (genannt werden unter anderen Schaffung von mehr Wettbewerb und Auswahl für die Endverbraucher) erreicht wurden. Dies gilt sowohl in Bezug auf die Regelungen im Bewerberhandbuch als auch den operativen Betrieb einer neuen Domain-Endung. Auszuwerten bleibt ausserdem, welche Auswirkungen das TLD-Programm bisher auf die Stabilität der Root Zone hat. Vor allem aber die diversen Schutzmechanismen für Rechteinhaber werden auf Herz und Nieren geprüft. Dabei soll die Öffentlichkeit jeweils Gelegenheit erhalten, eine Stellungnahme abzugeben; erst danach will man konkrete Vorschläge formulieren.

Was den Zeitrahmen betrifft, spricht der Draft Work Plan davon, dass die nächste Bewerbungsrunde frühestens im Jahr 2016 startet. Dieses Datum dürfte jedoch kaum zu halten sein. Zwar gibt es sowohl bei einigen Städten (wie etwa Frankfurt) und vor allem bei Inhabern von Markenrechten durchaus Interesse, sich um die eigene Endung bewerben zu können. Selbst wenn es ICANN gelänge, die angekündigten Auswertungen in Rekordzeit einzuholen, bergen jedoch allein die Diskussionen zum IANA-Übergang das Potential in sich, für jahrelange Verzögerungen zu sorgen. Optimisten gehen daher davon aus, dass die nächste Runde nicht vor dem Jahr 2018 stattfinden wird.

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