nTLDs

ICANN zündet PR-Feuerwerk

PR-Offensive bei ICANN: im Zuge der Einführung neuer generischer Top Level Domains hat die Internet-Verwaltung ein Marketingfeuerwerk gezündet. Neben einer neuen Informationswebsite sorgt vor allem eine nochmals überarbeitete Fassung des Bewerberhandbuchs für Gesprächsstoff.

Sie haben eine Frage rund um die neuen Domain-Endungen? ICANN gibt die Antwort: unter icann.org/newgtlds erwartet Sie eine Microsite, die Neulingen wie Domain-Experten als reichhaltige Informationsquelle dienen soll. Das Angebot ist Teil der insgesamt vier Monate dauernden „Global Awareness Campaign“, mit der die Welt auf die bevorstehende Revolution im Internet hingewiesen werden soll. Neben zahlreichen Texten und Graphiken setzt ICANN auch auf Videos in unterschiedlichen Sprachen, um die weltweite Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ein ausgedehnter Medienbereich soll zudem helfen, die Presse als Multiplikator zu gewinnen und die nTLD-Botschaft unters Volk zu bringen.

Den Kern des neuen Informationsangebots bildet jedoch die überarbeitete Version des Bewerberhandbuchs (Applicant Guide Book). Die Änderungen in der inzwischen achten Fassung des Werks sind zahlenmäßig überschaubar und beschränken sich zumeist auf Details. Die wohl wichtigste Modifikation betrifft die Anmeldung über das „TLD Application System“ (TAS); demnach muss sich jeder Bewerber in der Zeit zwischen 12. Januar 2012 um 0.01 UTC (koordinierte Weltzeit) bis spätestens 29. März 2012 um 23.59 UTC akkreditieren, um am weiteren Verfahren teilnehmen zu können. Die Bewerbungsunterlagen können dann bis längstens 12. April 2012 um 23.59 UTC nachgereicht werden. Diese zeitliche Lücke trägt dem Umstand Rechnung, dass es allein mit der Akkreditierung über das TAS nicht getan ist, sondern mit der Bewerbung beispielsweise auch die Gebühr einbezahlt werden muss. Daneben konnte sich sowohl das IOC als auch das Rote Kreuz mit der Forderung nach Aufnahme einer Sperrregelung in das AGB durchsetzen, so dass knapp 40 ausgewählte Begriffe wie etwa „olympic“ oder „redcross“ gar nicht erst registriert werden dürfen; praktische Bedeutung dürfte dies kaum haben, zumal naheliegende Varianten wie „olympics“ aus nicht bekannten Gründen nicht auf der Sperrliste stehen.

Allerdings sollte sich niemand darauf verlassen, dass es sich um die letzte Version des Bewerberhandbuchs handelt. So weist ICANN ausdrücklich darauf hin, dass beispielsweise gerade die Frage von internationalisierten Domain-Namen mit nur einem Zeichen sowie die Unterstützung von Bewerbern aus Entwicklungsländern diskutiert werde; bei letzterem setzt ICANN nicht zuletzt auf gegenseitige Unterstützung innerhalb der Community. Auch ICANN-CEO Rod Beckstrom schreibt, dass mit „Veredelungen“ zu rechnen sei. Dem lässt sich entnehmen, dass mit revolutionären Änderungen nicht mehr zu rechnen ist; potentielle Interessenten um eine neue Domain-Endung können sollten sich daher spätestens jetzt ans Werk machen.

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