Neue TLDs

wann sind sie erfolgreich?

Aller Kritik zum Trotz: neue generische Top Level Domains werden kommen. Die Frage ist: werden sie erfolgreich sein? Wie die Statistik zeigt, ist Erfolg sicher relativ. Allerdings gibt es einige Hinweise, die einen Eindruck vom Erfolg einer Domain geben.

Nicht immer ist Masse gleich Klasse bei Domain-Endungen. Die jungen Endungen .me und .tel haben vor kurzem jeweils nicht unbedeutende Marken übersprungen: die 200.000ste beziehungsweise 250.000ste registrierte Domain. Ist das ein Zeichen für Erfolg? Das lässt sich nur schwer beantworten. Zunächst kommt es auf den Sinn und Zweck einer Domain-Endung an. So wie .tel und .me konstruiert sind, ist die Masse der registrierten Domains für den Erfolg mit maßgebend. Denkbar sind aber auch andere Voraussetzungen für den Erfolg; doch dazu später.

Ob so ausgerichtete Endungen erfolgreich sind, zeigt sich erst, wenn man sich die Registrierungszahlen einige Jahre nach Einführung anschaut, weil dann Kunden, die eine Domain bei Einführung registriert haben, unter Umständen erst darauf kommen, sie wieder zu löschen. Für .eu jährte sich die Einführung vor kurzem zum dritten Mal, und es zeigte sich eine kleine Delle von 100.000 Domains, die plötzlich weniger registriert waren. Doch bei einem Volumen von rund 3 Mio. registrierter Domains macht das nichts aus. Weiter kann man die Anzahl der Firmen aus der Liste der Fortune 500 heranziehen, die eine Domain unter verschiedensten Top Level Domains registriert haben und aktiv betreiben: je mehr, desto erfolgreicher die Endung. Das gilt übrigens überhaupt: die Anzahl der wirklich genutzten Domains unter der Endung ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg. Weiter lassen sich die Verkaufspreise im Domain-Handel, die mit Domains unter einer Endung erzielt werden, heranziehen; aber erst nach einigen Jahren lässt sich da der tatsächliche Wert abschätzen, nachdem der erste Hype vergangen ist.

Das sind Kriterien für Standardendungen, deren Erfolg überwiegend durch die Masse der registrierten Domains bestimmt wird. Doch für Endungen mit anderer Zielrichtung finden sich auch andere Kriterien. Nach wie vor beachtenswert sind die Vorschläge von Werner Staub, der anlässlich der Domainpulse 2006 TLDs wie .bank, .giro und .barcode als Endungen nannte, die einen limitierten Kreis von Inhabern aufweisen, aber deren Erfolg durch die große Zahl von Nutzern und das entsprechende Maß an Sicherheit bestimmt würde. Im Hinblick darauf ist nach wie vor unverständlich, warum eine Endung wie .aero sich mit kundenorientierten Angeboten nicht an die Endnutzer wendet. Tatsächlich ist nicht zu erwarten, dass viel mehr als die gut 6.000 .aero-Domains registriert werden; es bedarf gar nicht wesentlich mehr .aero-Domains. Doch braucht es Nutzeranwendungen unter .aero, so dass die Endung von Nutzern nicht weiter übergangen wird, da sie – mangels entsprechender Angebote – bei diesen gar nicht bekannt ist.

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