nTLDs

Die neuen Endungen, Domains und die Qual der Wahl

Nicht nur die Washington Post beschäftigt sich seit der Google-Domain abc.xyz mit den nTLDs, schon früher hatte Christopher Hofmann Lausen Fachleute aus dem Bereich Namens- und Markenberatung zu Tipps für den Einsatz neuer Domain-Endungen befragt. Wir haben uns seinen – empfehlenswerten – Artikel näher angesehen.

Christopher Hofmann Lausen, der erst kürzlich einen lesenswerten Artikel mit 50 Beispielen für Unternehmen, die zu einer nTLD wechselten, lieferte, gibt nunmehr 21 Tipps, wie man die richtige Domain unter den neuen Domain-Endungen findet. Dabei zieht er Informationen und Einschätzungen von Namensspezialisten und -beratern hinzu, die ihre Zeit damit verbringen, neue Brandings für Unternehmen zu entwickeln. Da wir hier keinen Platz für 21 Tipps haben, geben wir ausgewählte Eindrücke wieder.

Die Ansichten der Fachleute sind nicht immer einheitlich. Während die einen erklären, sie empfehlen immer .com und auf eine nTLD sollte man erst setzen, wenn andere bekannte Unternehmen auf deren Zug aufgesprungen sind, meinen andere, man könne Zeichen setzen und sich von der Konkurrenz absetzen, wenn man frühzeitig auf nTLDs setzt. Frühzeitige Klarheit darüber, ob man auf .com setzt oder eine nTLD, hilft bei späteren Entscheidungen. In jedem Falle aber gelten die altbekannten Regeln: Kurz soll die Domain sein, leicht zu merken und leicht verständlich (auch klanglich); am besten sollte sie auch gleich erklären, was man macht. Das bietet sich gerade bei den neuen Endungen an, etwa wenn sie das Geschäftsfeld widerspiegeln, in dem man tätig ist. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man beispielsweise im Immobiliengeschäft tätig ist: hier bieten sich allein elf Endungen an, von .realtor und .realestate über .property und .maison bis .farm und .villas. Auch Fotographen werden so ihre Schwierigkeiten haben, bei .pics, .photos, .photography, .camera und Konsorten.

Domain-Name und Domain-Endung sollten miteinander harmonieren. Wichtig dabei ist, abzuschätzen, wo potentielle Kunden die Domain zu Gesicht bekommen: lediglich als URL, in Zeitschriftenanzeigen oder auf großen Leinwänden. Ein weiteres, wesentliches Kriterium, welches Joseph Peterson in einem eigenen langen Artikel über Domain-Alternativen deutlich mitberücksichtigt, ist die Haltbarkeit einer Domain. Manche Endungen sind lediglich eine Behelfslösung und als solche einer Mode unterworfen, die nach ein paar Jahren out ist. Das kann etwa für .io-Domains gelten, die vor einigen Jahren von Tech-Firmen genutzt wurden, weil es keine geeigneten .com-Domains mehr gab. Mit den neuen Endungen ändert sich das; aber auch deren Bestand mag sich über die Jahre abschwächen, was etwa .guru und .ninja betreffen könnte. Die Entscheidung zur richtigen Endung sollte zudem die Entwicklung des eigenen Unternehmens vorwegnehmen und Zukunftsmärkte schon jetzt miteinbeziehen. Bei der Wahl des Domain-Namens ist zudem zu berücksichtigen, ob die Social Media Namen noch zu haben sind. Schließlich sollte man vor Registrierung einer Domain immer prüfen, dass die Domain und ihre Nutzung nicht zu Rechtsverletzungen, etwa bei Marken und Namen, führt.

Alles in allem sind die 21 Tipps von Christopher Hofmann Lausen sehr hilfreich, auch wenn in vielen nur die bekannten alten Weine transportiert werden. An diese erinnert zu werden und gleich einschlägige Erwägungen von Fachleuten mitgeliefert zu bekommen, ist in jedem Fall ein Gewinn. Einen schnellen ersten Blick auf die Registrierbarkeit von Namen unter einschlägigen Domain-Endungen und den wichtigen Social Media Plattformen bekommt man übrigens unter namecheck.com, wie domain-recht,de ein Projekt der united-domains AG.

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