Nachwuchs

Jolie sichert 24 Baby-Domains

In ist, wer online ist: wohl aus Angst vor Domain-Spekulanten sicherte sich das Schauspielerehepaar Angelina Jolie und Brad Pitt nur wenige Tage nach Geburt nicht weniger als 24 Internet-Adressen mit dem Namen ihrer Tochter Shiloh Nouvel. Doch auch hierzulande registrieren immer mehr junge Eltern den Namen ihrer Babys als Internet-Domain, um dem Nachwuchs frühzeitig die Online-Präsenz zu sichern.

Ob es ein umsichtiger Anwalt war oder leidvolle Erfahrungen aus der Vergangenheit im Streit um bradpitt.com, blieb unbekannt. Sicher ist jedoch, dass Angelina Jolie über eine US-Kanzlei am 27. Mai – dem Geburtstag – mindestens 24 Domains registriert hat, die Varianten des Namens ihrer Tochter unter verschiedenen Top Level Domains enthalten. Zu den registrierten Domains zählen vor allem Varianten wie shilohjoliepitt, shilohnouveljolie, shilohnouvelpitt und shilohjolie unter den Endungen .com, .org, .net und .info. Die Registrierung erfolgte über den US-Registrar Enom und läuft zunächst über ein Jahr. Wer hofft, über die WHOIS-Datenbank die Privat-Adresse der Familie Jolie-Pitt zu finden, wird jedoch enttäuscht sein: dort finden sich nur die Kontaktdaten des Anwalts. Der könnte sich schon bald bei so manchem Grabber melden, der sein Glück unter der Endung .de versucht: auch dort sind bereits einige der Baby-Domains angemeldet worden, so etwa shilohjolie.de.

In Sachen Baby-Domain war dagegen ein anderes Glamour-Paar aus Hollywood zu spät: Tom Cruise und Katie Holmes waren bei der Namensgebung ihrer Tochter zwar ebenfalls sehr kreativ, die Domain suricruise.com fiel trotzdem in die Hände eines Grabbers. Der nutzt die Domain und hat einen Countdown installiert, der bis zu Suris 18. Geburtstag rückwärts zählt. Fragt sich nur: wer braucht das?

Dass Eltern den Namen ihrer Kinder als Domain sichern, ist im übrigen so ungewöhnlich nicht. So selbstverständlich wie heute ein Computer oder das Handy, ist schon bald die eigene Website. Einsatzmöglichkeiten gibt es von Geburt an: angefangen bei virtuellen Photoalben, mit denen man auch weit verstreute Verwandtschaft am Familienglück teilhaben lassen kann, über Tagebucheinträge in so genannten Blogs, welche die Fortschritte in der Entwicklung dokumentieren und auch noch viele Jahren später Momentaufnahmen über einzelne Kindheitstage liefern, bis hin zur Nutzung als Business-Domain für Bewerbungen oder das eigene Internet-Projekt. Doch während beispielsweise Telefonnummern in nahezu unbegrenzter Anzahl vorhanden sind und ohne jede Individualisierung auskommen, sind angesichts von etwa 100 Millionen weltweit registrierter Internet-Adressen persönliche Domain-Namen ein knappes Gut. Selbst wenn der Sprössling kein Interesse am Internet hat – die eigene Domain sichert ihm wenigstens die Option, sie irgendwann einmal (und sei es nur in der eigenen eMail-Adresse) zu nutzen, bevor sie dauerhaft an Dritte vergeben ist.

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