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Neues von .nz, .fr und .jobs

Die mit hehren Zielen gestartete Domain-Endung .jobs scheint umdenken zu müssen: bescheidene Registrierungszahlen lassen die Verwaltung über eine vorsichtige Lockerung der Vergaberegelungen nachdenken. Neuigkeiten gibt es zudem aus Neuseeland und Frankreich – hier unsere Kurznews.

Zuerst ein Blick nach Neuseeland, wo die .nz Domain Name Commission (DNC) internationalisierte Domain-Namen einführt. Bereits seit dem 6. April und noch bis 6. Juli 2010 können die Inhaber einer .nz-Domain Sonderzeichenvarianten ihrer Domains im Rahmen einer Sunrise Period bevorzugt registrieren. Das Anmeldeformular ist über die DNC-Website abrufbar und kann online ausgefüllt und abgeschickt werden. Eine besondere Schutzphase für Inhaber von Kennzeichenrechten gibt es nicht. Beginnend mit der „M?ori Language week 2010“ vom 26. Juli bis zum 1. August 2010 kann dann die Allgemeinheit Sonderzeichen-Domains auf Grundlage des „first come, first served“-Prinzips erhalten. Da Domains mit der Endung .nz von jedermann zu jedem beliebigen (legalen) Zweck registriert werden können, sind die neuen IDNs auch im deutschsprachigen Raum nicht uninteressant.

Die französische Domain-Verwaltung AFNIC hat ein Hintergrundpapier zum „Secondary Domain Market“ vorgelegt, also dem Handel mit bereits registrierten Domain-Namen. Das 8seitige Dokument soll sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen über die Mechanismen des Domain-Handels informieren und erklären, weshalb Domains sowohl für ihre Inhaber als auch für potentielle Käufer einen Vermögenswert darstellen. Mit Zahlenmaterial der Domain-Handelsplattform Sedo belegt AFNIC, dass die Zahl der gehandelten .fr-Domains seit Juni 2004 stetig angestiegen ist. Des weiteren erklärt das Papier Begriffe wie „traffic value“ und nimmt Stellung zu Bewertungsmethoden für Domains. Sodann schließt das Dokument mit der Erkenntnis, dass man Domains weniger als Kostenfaktor sehen sollte, sondern ihren Wert in den Mittelpunkt stellen muss. Die für ihre vormals sehr restriktive Vergabepolitik kritisierte AFNIC öffnet sich damit einmal mehr ein gutes Stück der Domain Name Industry; bleibt zu hoffen, dass dieser Trend anhält.

Die Society for Human Resource Management, mitverantwortlich für die Vergaberegelungen der Top Level Domain .jobs, diskutiert einschneidende Änderungen. Um die bisher bescheidene öffentliche Resonanz der ausschließlich für die Vermittlung von Arbeitsplätzen gedachten Domain-Endung zu verbessern (die Rede ist von etwa 15.000 vergebenen Adressen), sollen in Zukunft nicht nur Firmennamen unter .jobs registriert werden dürfen, sondern auch geographische und allgemein beschreibende, wenn auch berufsbezogene Begriffe; Details sind jedoch umstritten. Öffentliche Stellungnahmen sind bisher Mangelware, auch an ICANN scheint man bisher nicht herangetreten zu sein. Es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis die Internet-Verwaltung über entsprechende Anträge zu befinden hat; selbst die Registry empfindet die bisherige Entwicklung als bescheiden.

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