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Neues von .app, .om und .uk

Wer bei „om“ bisher eher an Yoga dachte, der muss sich möglicherweise bald umstellen: im Oman steht ein Registry-Wechsel, der zu Liberalisierungen in der Domain-Vergabe führen könnte, an. In Großbritannien bietet .uk dagegen ein Stück mehr Sicherheit, während .app bei ICANN antreten will – hier unsere Kurznews.

Kein iPhone oder Android-Handy ohne App – da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch eine eigene Top Level Domain .app ihren Hut in den ICANN-Ring wirft. Eine Initiative aus Großbritannien namens „The .app Project“ hat angekündigt, im Rahmen einer Community-Bemühung den Zuschlag erhalten zu wollen, um die kleinen Programme künftig mit eigener Endung unters Volk zu bringen. Zu den Community-Bemühungen zählt beispielsweise, dass die Vergaberegelungen frei entwickelt werden sollen und neuartige Ansätze wie „use it or lose it“ diskutiert werden, um eine rege Nutzung zu gewährleisten. Fürs erste gilt es jedoch, Geld für die Bewerbung einzusammeln, wobei die Vorregistrierung für .app bereits gestartet ist; eine Vorbestellung von Adressen wie muster.app führt dazu, dass man schon jetzt die Domain muster.app.cc nutzen kann.

Wird Omans Länderkürzel .om zur nächsten Vertipper-Variante von .com und tritt damit in die Fussstapfen von .co oder .cm? Gesichert ist jedenfalls, dass der ICANN-Vorstand am 28. Juli 2011 über eine Redelegierung der Registry-Funktion, bisher innegehalten von der Oman Telecommunications Company, zu entscheiden hatte. Als per Dekret des Sultans gekürte Nachfolgerin steht jedoch die nationale Telecommunications Regulatory Authority (TRA) schon bereit. Technischer Dienstleister soll die australische AusRegistry sein, die sich im März diesen Jahres einen mit US$ 1,3 Mio. dotierten Vertrag über Software- und Domain-Dienstleistungen sichern konnte, der die IDN-Variante von .om mitumfasst. Strikte Vergabebedingungen verhindern bisher, dass eine nennenswerte Zahl von Domains registriert wurde, doch erfahrungsgemäß ändert sich dies oft bei einem Registry-Wechsel, zumal der durchschlagende Erfolg von .co zur Nachahmung auffordert. Vor allem Markeninhaber sollten .om daher unbedingt im Auge behalten.

Nominet, Verwalterin der britischen Länderendung .uk, macht seinen Kunden ab sofort ein besonderes Angebot: der DNSSEC Signing Service erlaubt Registraren vorerst im Rahmen eines Pilotprojekts, das erweiterte DNS-Protokoll DNSSEC (Domain Name Security Extensions) schnell und einfach zu implementieren. Nominet kümmert sich unter anderem um die Signierung und die Verwaltung der Signierungsschlüssel. Bis Januar 2013 fallen hierfür keine zusätzlichen Kosten an, danach steht eine Gebühr von GBP 0,50 pro Domain im Raum. Damit will Nominet auch ein Dilemma lösen: Registrare entscheiden sich nur dann für DNSSEC, wenn ihre Kunden danach fragen – und die meisten Kunden wissen gar nicht, was DNSSEC überhaupt ist, obwohl das Thema Sicherheit im Internet sonst allgegenwärtig ist. Die deutsche Domain-Verwaltung DENIC hat übrigens schon vorgesorgt: mit mehr als 200.000 Domains hält .de die größte Anzahl an DNSSEC-signierten Second Level Domains der Welt.

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