IDNs

EURid stellt »World Report 2017« vor

Die .eu-Verwalterin EURid hat anlässlich eines Treffens des European Internet Forum (EIF) den »IDN World Report 2017« vorgestellt. Trotz einiger Fortschritte fehlt es den internationalisierten Domain-Namen weiter an der globalen Akzeptanz.

Bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts reichen Bemühungen zurück, das Internet mit internationalisierten Domain-Namen (IDNs) für alle Sprachen dieser Welt zu öffnen. Doch ihr Durchbruch steht bisher noch aus. Das belegt der aktuelle »IDN World Report« für 2017, den Emily Taylor, CEO von Oxford Information Labs, mit Unterstützung von Peter Van Roste, General Manager bei CENTR, und Iris Orriss, Director for Internationalization von Facebook, erstellt und gemeinsam mit EURid bei einer Frühstücksdebatte des EIF am 10. Januar 2018 in Brüssel vorgestellt hat. Demnach waren per Dezember 2016 weltweit insgesamt 8,7 Millionen IDNs registriert. Diese Zahl beinhaltet alle IDNs, gleich, ob auf Ebene der Top Level Domain oder als Second Level Domain, und sowohl unter gTLDs als auch ccTLDs. Obwohl dies gegegenüber dem Vorjahr 2015 einen Anstieg von 28 Prozent bedeutet, entfallen damit lediglich 3 Prozent aller weltweit registrierten Domains auf das Lager der IDNs.

Besonders hoch war die Nachfrage nach internationalisierten Second Level Domains in China. Dort verzeichnen die Statistiker einen Anstieg um 400 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zieht man diesen Sondereffekt ab, lag das IDN-Wachstum in 2016 bei lediglich 4 Prozent, deutlich weniger als noch die 9 Prozent im Jahr 2015. Dabei wäre das Angebot inzwischen reichlich: Ende Dezember 2016 boten mehr als 480 TLDs eine IDN-Registrierung an, darunter 400 nTLDs. Bei den IDN-Skripten dominieren Han (48 Prozent), Latein (30 Prozent) und Kyrillisch (12 Prozent). Für Deutschland meldet der Report 782.000 IDNs, wobei die Domains mit den Umlauten ä,ö und ü dominieren. In Russland sind immerhin 965.000 IDNs registriert. Tagesaktuelle Zahlen liefert die österreichische Registry Nic.at; dort sind knapp 31.000 IDNs registriert. Zum Vergleich: .eu kommt auf lediglich 45.000 internationalisierte Domains

Grösste Herausforderung für IDNs bleibt nach Angaben von EURid ihre oftmals fehlende technische Unterstützung. Egal, ob Browser, eMail oder Webanwendung, nur die wenigsten Applikationen sind IDN-fähig. Ähnlich wie nTLDs heißt das Zauberwort »Universal Acceptance«, so dass die Nutzung von IDNs so selbstverständlich wird wie jede andere Domain. Trotz einiger Verbesserungen sollte man sich aber keine Hoffnung machen, dass sich das in Kürze ändert:

Those improvements cannot hide the fact that, in other parts of the Internet, Universal Acceptance is at best marginal and in some cases non-existent.

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