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der Umlaut-Nebel lichtet sich

Die Einführung von internationalisierten Domain Namen (IDNs) wird auch gut zehn Tage nach dem offiziellen Start in den Medien heiss diskutiert. Allmählich tauchen dabei immer mehr Hintergrundinformationen zum Ablauf der Einführung auf.

Vom 1. März, 10.00 Uhr bis 2. März, 15.00 Uhr gingen bei der DENIC insgesamt 590.490 Aufträge für Umlaut-Domains ein. Davon konnten 132.841 als IDN registriert werden, was einer Quote von etwa 22 Prozent entspricht. Für die bereits wenige Sekunden nach dem Start aufgetretenen technischen Probleme bei der DENIC gibt es mittlerweile eine Erklärung: DENIC-Sprecher Klaus Herzig sprach von einem Hardware-Problem, das durch Umstellung auf ein Redundanzsystem gelöst werden konnte. Nur auf Wunsch vieler DENIC-Mitglieder habe man dann bis 15.00 Uhr mit dem zweiten Anlauf gewartet.

Auch bei der schweizer Vergabestelle SWITCH herrschte Hochbetrieb: binnen 24 Stunden gingen 14.400 Registrierungswünsche für Domains mit Akzenten und Umlauten ein. Allein in den ersten 12 Stunden prasselten 10.000 Anfragen auf das Registrierungssystem ein. Als kleinen Gag hat SWITCH eine Rangliste der Top 10 der IDN-Anfragen veröffentlicht. Angeführt wird die Liste von der Umlaut-Domain müller.ch mit 2.633 Anfragen, gefolgt von bücher.ch mit 1.908 und zürich.ch mit 1.487 Registrierungswünschen; selbst für käse.ch gingen noch 655 Wünsche ein.

Mittlerweile liegen auch die genauen Zuteilungsquoten der Registrare vor. So verbuchte die united-domains AG im .de-Bereich eine Quote von 57%, womit über die Hälfte der Kunden-Vorbestellungen erfolgreich waren. Bei .ch und .li lag die Quote mit 56% nur unwesentlich darunter.

Mit einer Flut von Support-Anfragen kämpfen derzeit die Registrare und Provider: so ist vielen Usern nach wie vor unbekannt, dass hinter scheinbar kryptischen Buchstaben- und Zahlenketten mit den Zeichen „xn--“ am Beginn lediglich die ACE-Form ihrer Umlaut-Domain steckt. Einer mangelnden Aufklärungsarbeit ist es zu verdanken, dass zudem viele Internet-Nutzer, die mit dem Internet Explorer im Netz surfen, über technische Probleme beim Aufruf von Umlaut-Domains klagen. Abhilfe schafft hier nur die Installation eines kostenlosen Plug-Ins. Auch bei den allermeisten eMail-Clients müssen sich Domain-Inhaber vorerst mit der „xn--„-Version ihrer neuen IDN-Adresse zufrieden geben.

Nächste Umlaut-Etappe ist jetzt Afilias: hier wird es am Dienstag, den 16. März weitergehen. Noch etwas gedulden müssen sich die Österreicher, deren Länderkürzel .at am 31. März mit der Registrierung von IDNs beginnen wird. Aber auch .at-Umlautdomains können – wie .info-Umlutdomains – bereits vorbestellt werden.

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