.eu

Domain-Wechsel bei der EU-Kommission

Offensichtlich beseelt vom Erfolg ihrer eigenen Domain, haben die Institutionen der EU beschlossen, ihren gemeinsamen Internetauftritt künftig unter europa.eu zusammenzufassen und auf den bisherigen Domain-Namen eu.int zu verzichten. Doch wo gehobelt wird, da fallen Späne.

Den Europatag am vergangenen Dienstag hatte die EU-Kommission auserkoren, um nach Einführung der Europa-Domain .eu auch den Internetauftritt der Europäischen Institutionen auf die neue Endung umzustellen. Nach Angaben von Margot Wallström, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und verantwortlich für institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategie, hat die neue Identität der Institutionen im Internet Symbolwert. „Die EU sollte weniger auf Institutionen (.int) und stärker auf Europäer (.eu) ausgerichtet sein. Durch die „.eu“-Domäne wird die EU im Internet – also auch für ihre Bürgerinnen und Bürger – besser sichtbar.“ Dass .int eigentlich als Abkürzung für internationale Organisationen verstanden wird, fällt da schon mal unter den Tisch. Gleichwohl: Als einziger Internet-„Markenname“ und einziger Online-Zugang zu allen EU-Organen und –Einrichtungen soll europa.eu verwendet werden. Alle Organe und Einrichtungen stellen auf diese Domain um und werden Teil der „europa.eu“-Familie.

Für eine Übergangsfrist von mindestens einem Jahr sollen die aktuellen .eu.int-Adressen allerdings noch beibehalten werden. Offensichtlich fürchtet man, bei einer sofortigen Abschaltung den Überblick über die diversen Besucherströme, aber auch den eMail-Verkehr sonst zu verlieren. Dagegen dürfte die klassische Sorge von Markeninhabern, bei einem Wechsel ihr Google-Ranking zu verlieren, in diesem Fall nur eine sehr unbedeutende Rolle gespielt haben.

Dass der Teufel allerdings im Detail steckt, zeigt die Domain eu-kommission.eu. Zwar hatte sich die deutsche Vertretung der Kommission in Berlin rechtzeitig als öffentliche Einrichtung um die Domain beworben und auch die Nachweisdokumente fristgemäß eingesandt; EURid hat den Antrag dennoch abgelehnt, die Gründe sind nicht bekannt. Dass die Domain eukommission.eu bereits auf eine Domain-Parking-Seite weiterleitet, passt da ins Bild. Andere Internet-Domains wie europaeisches-parlament.eu, gerichtshof.eu oder eugh.eu waren von Anfang an von der EU-Kommission reserviert worden, wohingegen die zugegeben etwas lange Domain rat-der-europaeischen-union.eu noch frei ist. Bleibt abzuwarten, ob die Kommission auch einen EU-Bürger auf Löschung einer .eu-Domain verklagen würde …?!

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