Statistik

.info bleibt das Sorgenkind

Es ist nicht das Jahr von .info: auch im Oktober 2012 gelingt es der Informationsendung nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. Da mag es ein schwacher Trost sein, dass auch .com schon bessere Zeiten gesehen hat.

Dunkle Wolken sind am Horizont der .com-Registry VeriSign aufgezogen: steckt die beliebteste Top Level Domain der Welt in der Krise? Angelehnt an eine Anfrage an Radio Eriwan, müsste die Antwort eigentlich lauten: im Prinzip nein, aber alles andere stimmt. Tatsächlich hat die Königsendung letztmals im Januar 2012 um mehr als eine Million Domains netto zulegen können; seither verlangsamt sich das Wachstum deutlich und liegt im Oktober 2012 bei unter 500.000 Domains. Allerdings erreicht keine andere Top Level Domain auch nur annähernd diese Werte. Als Erklärung für das Abflauen wird zudem genannt, dass der Suchmaschinenbetreiber Google seinen Suchalgorithmus geändert hat und seither der Domain und den darin enthaltenen Schlüsselwörtern weniger Bedeutung zukommt, weshalb Domainer ihre Portfolien bereinigen. Offiziell bestätigt ist diese Erklärung allerdings nicht; vielleicht passiert auch nur das, was allgemein als Grund für die Einführung neuer generischer Top Level Domains gilt: bei inzwischen über 105 Millionen Domains gehen .com schlicht die sinnvollen Adressen aus.

Unser Sorgenkind bleibt .info, die allein im Oktober 2012 um über 150.000 Domains netto nach unten kracht. Damit hält der Abwärtstrend seit Februar 2012 an, auch wenn sich die Verluste zwischenzeitlich reduziert hatten. Unter dem Strich bleibt ein Verlust von über 500.000 Domains in diesem Jahr, und eine Trendwende ist jedenfalls derzeit noch nicht in Sicht. Allenfalls ein schwacher Trost mag da sein, dass Dauerrivale .biz nicht vom Fleck kommt; gerade mal um etwas über 3.500 Domains ging es in den letzten vier Wochen voran.

Zum Schluss eine kleine Quizfrage: welche Länderendung ist in den vergangenen zwölf Monaten am stärksten gewachsen? Richtig, es ist die kolumbianische Länderendung .co, die um satte 48 Prozent zulegen konnte. In Europa konnte sich .me, die Länderendung von Montenegro, dank eines Wachstums von knapp unter 30 Prozent an die Spitze setzen, und steht nun bei über 650.000 registrierten Domains. Auf den Plätzen folgen Zyperns .cy und Ungarns .hu, die ebenfalls um deutlich über 20 Prozent zulegen konnten. Die höchste Domain-Dichte, also Domains pro 100 Einwohner, weist dagegen Liechtenstein mit 192 auf; .me liegt bei dieser Statistik dagegen mit 86 auf Platz zwei. Deutschlands .de kann sich zumindest damit trösten, weiterhin unangefochten die weltweit stärkste ccTLD zu sein; allerdings bleibt ihr .uk auf den Fersen: während .de in den letzten zwölf Monaten um 4,5 Prozent zulegen konnte, steigerte sich .uk sogar um 7,5 Prozent.

Die aktuellen Domain-Zahlen:

.de15.216.404(Vergleich zum Vormonat:+12.865)
.at1.180.449(Vergleich zum Vormonat:+5.547)
.com105.281.565(Vergleich zum Vormonat:+417.849)
.net14.856.990(Vergleich zum Vormonat:+17.061)
.org10.116.343(Vergleich zum Vormonat:+10.566)
.info7.717.950(Vergleich zum Vormonat:150.824)
.eu3.687.543(Vergleich zum Vormonat:+20.944)
.biz2.289.925(Vergleich zum Vormonat:+3.594)
.us1.800.254(Vergleich zum Vormonat:+276)
Stand: 1. November 2012

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