NAF

Zahl der UDRP-Verfahren bleibt konstant

Wenige Wochen nach der World Intellectual Property Organisation hat mit dem National Arbitration Forum (NAF) auch das zweite Schiedsgericht für Verfahren nach der Uniform Domain Name Resolution Policy (UDRP) seine Jahresstatistik 2009 vorgelegt. Trotz stetig steigender Domain-Zahlen blieb die Verfahrenszahl konstant.

Seit dem Start im Dezember 1999 hat sich das Schiedsgericht des NAF mit über 14.000 Domain-Streitigkeiten nach der UDRP befasst. Allein im Jahr 2009 waren es 1.759 Verfahren und damit etwas weniger als 2008, für das die Statistiker 1.770 Streitigkeiten vermelden. 1.333 der Verfahren entschied NAF, durch Urteil, den Rest legten die Parteien zumeist gütlich bei. Die besonderen Vorteile des UDRP-Verfahrens belegt die durchschnittliche Verfahrensdauer vor dem NAF: nur 41 Tage dauert es vom Eingang der Klage bis zum Urteil, ein im Vergleich etwa zu deutschen Zivilverfahren traumhaft schneller Prozess. Der mit 96,5 Prozent weitaus größte Teil der Verfahren entfiel auf Streitereien um .com- und .org-Domains; immerhin knapp 50 waren es in .us-Verfahren, was die US-Dominanz des NAF unterstreicht.

Zu den bekanntesten Klägern vor dem NAF zählen weltbekannte Marken wie Ed Hardy, Hewlett-Packard, Victoria’s Secret und Kate Hudson. Die mit 1.017 Domains, der weit überwiegende Teil davon bestehend aus den Wortbestandteilen „free“, „credit“ und „report“, in einem einzigen Verfahren bisher größte Schiedsklage nach der UDRP hatte im vergangenen Jahr ebenfalls das NAF zu entscheiden, und urteilte zu Gunsten ConsumerInfo.com, Inc., einer Scoring-Gesellschaft. Wie bei der WIPO hat auch das NAF sämtliche Urteile im Volltext auf seiner Website veröffentlicht, so dass Transparenz gegeben ist.

Nach der in Genf ansässigen WIPO, die es seit Dezember 1999 mit über 17.000 UDRP-Verfahren zu tun hatte, ist das NAF damit weiterhin das zweitgrößte, von ICANN anerkannte UDRP-Schiedsgericht. Zum Vergleich: bei der WIPO gab es im Jahr 2009 exakt 2.107 Verfahren, wobei etwas über 90 Prozent auf .com und .org entfielen. Weder das Asian Domain Name Dispute Resolution Centre noch der Czech Arbitration Court spielen derzeit eine ähnlich grosse Rolle, wobei letzterer aber unter anderem mit der Einführung eines papierlosen Verfahrens alles dafür tut, an der Vormachtstellung der WIPO zu kratzen.

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