Domain-Parking

lange Krise oder bald Erholung?

Die Krise im Domain-Parking verschärft sich: nachdem bereits Dark Blue Sea Ltd. massiv eingebrochene Parking-Einnahmen beklagte, meldet nun das in Los Angeles ansässige Unternehmen Oversee.net einen Personalabbau von zehn Prozent. Doch am Horizont geht mit Sendori.com möglicherweise schon wieder die Sonne auf.

Mit einem Einbruch der Parking-Einnahmen um 27 Prozent allein im 2. Quartal 2008 schockte vor wenigen Wochen Dark Blue Sea Ltd., Inhaber eines der grössten Domain-Portfolios der Welt, die Domainerszene. Dem schwachen Markt muss sich nun mit Oversee.net, Mutterunternehmen des Registrars Moniker und des Auktionators Snapnames, beugen: wie socaltech.com berichtet, hat der Marketing-Gigant quer über alle Unternehmen des Konzerns zehn Prozent seines Personals entlassen. In konkreten Zahlen ausgedrückt, sollen hiervon ca. 25 Mitarbeiter betroffen sein. Mason Cole, Vizepräsident bei Oversee.net, äusserte sich bei dnjournal.com: „Jeder ist von der schwachen Wirtschaft betroffen, und obwohl unser Unternehmen gesund ist, müssen wir die notwendigen Korrekturen durchführen, bis die Wirtschaft sich selbst wieder stabilisiert und wächst.“ Gleichwohl kommt der Schritt überraschend; noch im Januar 2008 war es Oversee.net gelungen, US$ 150 Mio. an Venture-Kapital einzusammeln.

Bei domainnamewire.com hält man diese Maßnahme für ein Zeichen der Zeit. Gerade Investoren verlangen schlanke Strukturen; zudem überschneiden sich die Geschäftsbereiche von Moniker und Snapnames. Nicht zuletzt haben die Exzesse im Domain-Parking viele Unternehmen dazu verleitet, hier US$ 10.000,– auf einer Party zu verbraten und dort für US$ 25.000,– als Sponsor aufzutreten; dies werde sich jetzt ändern und notwendige Einschnitte vorgenommen.

Doch für Elliot Noss von Tucows haben die Parking-Einnahmen die Talsohle bereits wieder verlassen. Hierzu beitragen sollen unter anderem Angebote wie jenes vom kalifornischen Unternehmen Sendori Inc., mit nach eigenen Angaben bereits 33 Mio. monatlichen Besuchern und 72.000 Werbepartnern. Das innovative an Sendori soll sein, dass man die Suchmaschinenanbieter Google und Yahoo – die ebenfalls ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen – umgeht und die Kunden direkt auf den Besucherstrom (Traffic) von qualitativ hochwertigen Domains bieten lässt. Da der Traffic direkt zur Werbeseite führt, zahlt man für jeden Besucher und nicht nur für eingehende Klicks. Damit profitieren vor allem Inhaber besonders wertvoller Domains, während das System für mittelmäßige Domains nicht geeignet ist. Erst die Zeit wird zeigen, ob Sendori hält, was es verspricht. Für Inhaber attraktiver Domain-Namen gilt jedoch einmal mehr: gute Domains sind und bleiben eine Wertanlage.

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