Domain-Handel

Flippa interviewt einen Webseiten-Verkäufer

Flippa.com ist eine der großen Handelsseiten des Internets. Anders als bei Sedo und Konsorten werden über Flippa jedoch ganze Webseiten gehandelt. Chris Holle sprach mit einem der Flippa Top-Verkäufer.

Es geht auch anders: statt lediglich Domain-Namen zu verkaufen, kann man ganze Webseiten, samt Domain, an den Mann bringen: auf flippa.com. Neben ganzen Webseiten werden auf Flippa aber auch Applikationen angeboten. Richard Jorden allerdings, ein erfolgreicher Flippa-Nutzer, hat sich auf Webseiten verlegt. Im Gespräch mit Chris Holle (Flippa.com) erklärt er, dass er Computerwissenschaften studiert hat und, anstatt zu Unternehmen wie Google zu gehen, damit begann, als freier Webmaster tätig zu werden. Doch wurde er bald müde, für andere zu arbeiten. Als 2011 einer seiner Kunden ihn bat, seine Website zu verkaufen, fand Jorden Flippa, die Plattform für Webseitenhandel, und war begeistert. Er begann Webseiten zu kaufen und zu verkaufen. In seinen besten Zeiten besaß er 50 unterschiedliche Webseiten. Zunächst kaufte er Webseiten, um sie zu betreiben und via Werbung Einkünfte zu erzielen. So erzielt die Seite poemofquotes.com seit 2013 durchschnittlich US$ 400,- im Monat dank AdSense-Werbung. Er kaufte thetolkienforum.com und änderte die für den Betrieb des Forums notwendige Software, um das Angebot für die Community attraktiver zu machen. Jordan räumt allerdings ein, dass er nicht gerade gut dabei sei, Webseiten aufzubauen und wachsen zu lassen. Er habe ein System entwickelt, Webseiten zu kaufen und zu verkaufen, das für ihn funktioniert und auch für andere interessant sein könnte.

Beim Verkauf der Webseiten hat sich Richard Jordan darauf verlegt, kein Mindestgebot anzusetzen. Der direkte Verkauf liege ihm nicht, den wirklichen Wert einer Webseite zu bestimmen sei schwierig. Er könne aber sagen, wann eine Webseite zu gering bewertet ist. Mit Auktionsangeboten ohne Mindestgebot fahre er sehr gut, da die Nutzer von flippa.com wüssten, dass Webseiten einen Wert darstellen. In den vergangenen gut sechs Jahre, in denen er auf Flippa aktiv ist, hat er mit 26 Transaktionen US$ 133.867,– gemacht und wird von den Käufern zu 100 Prozent positiv bewertet. Er empfiehlt Anbietern von Webseiten, sie nicht groß zu bewerben: die Fakten sollten für sich sprechen. Den Käufern bringt man am besten Empathie entgegen. Beide Parteien sollten an der Transaktion einer Webseite gewinnen. Schließlich kündigt Richard Jordan noch ein Buch an, »The Trust Fund: Autobiography of a Website Flipper«, das im Februar 2017 erscheinen soll. In dem will er seine Erfahrungen als Website-Flipper an Interessierte weitergeben.

Sicherlich ist das Interview als Werbeaktion für flippa.com zu sehen. Doch gewinnt man einige Einblicke in das Geschäft mit Webseiten. Dass Jordan innerhalb von sechs Jahren lediglich gut US$ 130.000,– gemacht hat, erscheint auf den ersten Blick den Aufwand nicht wert. Doch generiert er ja mit seinen Webseiten Werbeeinnahmen. Und tatsächlich ist vollständige Webseiten an den Mann zu bringen nicht so einfach wie bei Domains. Dass der Handel mit fertigen Webseiten aber auch in ganz anderen Kategorien ablaufen kann, zeigt die Real Estate Group LLC von Andrew Miller und Michael Zapolin, die mit den Verkäufen von chocolate.com und beer.com gezeigt hat, wie man lediglich geparkte Domains kauft, ein wirkliches Internetgeschäft für die Domain entwickelt, um dieses Paket dann um ein Vielfaches dessen, was die Domain erzielen könnte, zu verkaufen. Doch dafür muss man die Kompetenz und die Ressourcen haben.

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